Putin: USA sollen Abrüstungs-Vertrag mit ihm verlängern
Putin will den zuletzt ausgesetzten Vertrag zur atomaren Abrüstung mit den USA um ein Jahr verlängern. Russland macht den Westen für die Krise verantwortlich.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den USA überraschend angeboten, den bestehenden New-Start-Vertrag zur Kontrolle strategischer Atomwaffen ein weiteres Jahr einzuhalten. Demzufolge kündigte Putin an, sich nach dem 5. Februar 2026 an die zentralen quantitativen Begrenzungen des Vertrags halten zu wollen: sofern die USA entsprechend mitziehen.
Laut dem «Deutschlandfunk» brachte Putin dies während einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates vor.
Putin und die USA sollen Vertrag verlängern
Der New-Start-Vertrag ist das letzte grosse Abkommen zur atomaren Rüstungskontrolle zwischen Moskau und Washington. Er begrenzt die Zahl der strategischen Nuklearwaffen auf je maximal 1550 Sprengköpfe.

Dabei sind 800 nukleare Trägersysteme zulässig, von denen höchstens 700 im Einsatz sein dürfen. Zusätzlich sieht der Vertrag gegenseitige Kontrollen vor.
Diese Inspektionen ruhen jedoch seit 2023, nachdem Russland seine aktive Teilnahme infolge des Ukraine-Kriegs aussetzte, wie «Zeit Online» berichtet.
Friedensbereitschaft von Russland?
Putin betonte, dass eine vollständige Ablehnung des Abkommens die globale Sicherheit untergraben und ein neues Wettrüsten auslösen könnte. Er forderte deshalb von den USA ein gleichlautendes Bekenntnis.
Zeitgleich machte er den Westen für den Abbau der bestehenden Rüstungsabkommen verantwortlich. Experten urteilten laut der «Frankfurter Rundschau»: Russland wolle mit diesem Vorstoss auch internationale Friedensbereitschaft signalisieren.
Putin droht mit militärischen Massnahmen
Putin wies in seiner Rede darauf hin, Russland wolle keine weitere Verschärfung der Spannungen. Er setze stattdessen auf politische und diplomatische Mittel zur Wahrung des Friedens.
Putin warnte laut der «Berliner Zeitung» zugleich: Er werde auf Bedrohungen künftig «nicht mit Worten, sondern notfalls auch mit militärisch-technischen Massnahmen» reagieren.
Eine Rückkehr zu umfassenden Inspektionen und zu einer vollständigen Zusammenarbeit knüpft Moskau an die Bedingung: die USA müssten vergleichbare Schritte unternehmen, wie die «Tagesschau» meldet.
Experten warnen vor einer neuen nuklearen Unsicherheit
Seit Februar 2023 halten sich die beiden Staaten zwar an die vereinbarten Obergrenzen für Atomwaffen. Doch gegenseitige Überprüfungen und Transparenzmechanismen wurden ausgesetzt.

Internationale Beobachter zeigen sich besorgt: Ein vollständiges Ende des Vertrags könnte zu einer neuen Phase der nuklearen Unsicherheit führen, wie der «Spiegel» berichtet.
Reaktion der USA auf Putins Forderungen
Moskaus Vorschlag kommt vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen im Ukraine-Krieg und der Krise im russisch-westlichen Verhältnis. Die US-Regierung unter Präsident Trump zeigte sich grundsätzlich offen für eine Verlängerung.
Sie beharrte jedoch ebenfalls auf Gegenseitigkeit, wie «Zeit Online» berichtet.