Putin baut Wohnungen in Mariupol – exklusiv für Russen
Putin lässt in Mariupol neue Wohnungen errichten und bietet sie ausschliesslich Russen an. Die früheren ukrainischen Eigentümer bleiben ausgeschlossen.

Russlands Präsident Wladimir Putin treibt die Russifizierung der besetzten ukrainischen Stadt Mariupol voran. Eigenen Angaben zufolge liess er bereits 5000 neue Wohnungen in 70 Gebäuden errichten.
Diese werden ausschliesslich an Russen verkauft, berichtet das «Wall Street Journal». Die früheren ukrainischen Eigentümer besitzen der Zeitung zufolge kein Rückkehrrecht.
Die Wohnungen befinden sich oft an der Stelle zerstörter Gebäude. Die Neubauten werden mit Vorzügen wie Meerblick und günstigen Hypothekenzinsen von 2 Prozent beworben.
Ukrainische Ex-Eigentümer gelten nun als «herrenlos»
Die noch vorhandenen ukrainischen Eigentümer gelten seitens der Besatzungsbehörden offiziell als «herrenlos». Viele sind geflohen oder wurden vertrieben und haben keine Möglichkeit auf Rückerstattung oder Entschädigung.

Russland nutzt das Immobiliengeschäft zugleich als Einnahmequelle. Kremlnahe Bauunternehmen profitieren vom Wiederaufbau und Verkauf.
Das Vorgehen entspricht einer bekannten Strategie, besetzte Gebiete durch Vernichtung und Neuansiedlung zu «russifizieren». Historiker sehen Parallelen zur Vorgehensweise in der Sowjetzeit.
Russen aus anderen Regionen werden zu Umsiedlung gedrängt
Prorussische Behörden forcieren auch die Umsiedlung von Russen aus anderen Regionen. Um die Bevölkerung Mariupols in Zukunft zu verdoppeln, wirbt der Kreml mit Sonderangeboten für russische Zuwanderer sowie russischstämmige Familien.
Ukrainische Flüchtlinge werden vor die Wahl gestellt, die russische Staatsbürgerschaft anzunehmen oder als «unerwünschte Personen» zu gelten. Die ukrainische Exilregierung meldet, dass nur noch wenige Ukrainer in der Stadt leben.