Prozess gegen Pflegerin nach Tod von 27-Jähriger in Berlin begonnen
Rund fünf Monate nach dem Tod einer pflegebedürftigen 27-Jährigen hat vor dem Berliner Landgericht der Prozess gegen deren Pflegerin begonnen.

Das Wichtigste in Kürze
- Frau soll an Brei erstickt sein.
Zu Beginn am Dienstag wurde die Anklage verlesen, wie eine Sprecherin sagte. Dieser zufolge soll Susanne T. die junge Frau so schnell mit so grossen Mengen Brei gefüttert haben, dass diese daran erstickte. Der 46-Jährigen wird deshalb Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen.
Die 27-Jährige, die aufgrund einer Trisomie-8-Beeinträchtigung auf Hilfe angewiesen war, atmete demnach über mehrere Atemzüge hinweg einen grossen Teil des Breis in die Luftröhre ein. Die Pflegerin soll die zunehmende Atemnot erkannt, aber die Frau zunächst trotzdem weiter gefüttert haben. Auch als diese schliesslich bewusstlos wurde, ergriff sie der Staatsanwaltschaft zufolge weder Hilfsmassnahmen, noch alarmierte sie Rettungskräfte.
Die pflegebedürftige Frau wurde Anfang August tot von ihren Eltern in der Wohnung der Pflegerin im Ortsteil Prenzlauer Berg gefunden. Diese hatten ihre Tochter dort für eine Woche untergebracht, danach hätte sie zurückgebracht werden sollen. Als dies nicht geschehen war, suchten die Eltern die Wohnung der 46-Jährigen auf und fanden ihre Tochter dort.
T. wurde wenige Tage später in Mecklenburg-Vorpommern festgenommen. Eine Obduktion ergab dann, dass die junge Frau an Brei erstickt war. Für den Prozess wurden Termine bis Mitte April angesetzt.