Prozess gegen drei junge Männer wegen Mordversuchs an Lehrer begonnen
Wegen Mordversuchs an einem ihrer Lehrer müssen sich seit Dienstag drei Jugendliche vor dem Dortmunder Landgericht verantworten.

Das Wichtigste in Kürze
- Landgericht Dortmund schliesst zu Prozessauftakt Öffentlichkeit aus.
Zu Prozessbeginn schloss die Strafkammer die Öffentlichkeit von der Verhandlung aus, wie ein Gerichtssprecher auf Anfrage mitteilte. Grund ist das jugendliche Alter der Beschuldigten, die zur Tatzeit 16, 17 und 18 Jahre alt waren.
Nach früheren Justizangaben sollen die Angeklagten den Gesamtschullehrer am 9. Mai 2019 auf einen Garagenhof hinter dem Lehrerparkplatz gelockt haben, um ihn dort hinterrücks mit Hammerschlägen auf den Kopf zu töten. Dazu sollen sie einen medizinischen Notfall vorgetäuscht haben. Der Pädagoge schöpfte laut Anklage aber rechtzeitig Verdacht, hielt Abstand von den mutmasslichen Tätern und liess schliesslich durch das Schulsekretariat einen Krankenwagen rufen.
Danach soll der Lehrer zu einer Strasse gegangen sein, um den Krankenwagen einzuweisen. Nach Einschätzung der Anklage erkannten die mutmasslichen Täter zu diesem Zeitpunkt, dass die ihren Tatplan aufgrund des vorsichtigen Verhaltens ihres potenziellen Opfers nicht umsetzen konnten. In der Folge sollen sie von der Tat abgerückt sein.
Allerdings sollen zwei der heute 17, 18 und 19 Jahre alten Angeklagten nur Stunden später einen neuen Anlauf für die Tat geplant haben. Dazu kam es jedoch der Anklage zufolge nicht mehr, weil die Schüler zuvor von der Polizei festgenommen wurden.
Für den Prozess beraumte das Dortmunder Landgericht weitere sieben Verhandlungstage bis zum 6. April an. Nach dem Ausschluss der Öffentlichkeit am ersten Prozesstag finden auch die weiteren Verhandlungstage hinter verschlossenen Türen statt.