Roche hat mit vielen Unsicherheiten zu kämpfen
US-Zollstreit, Forschungsrückschläge und Währungseffekte setzen Roche unter Druck, weshalb die Halbjahreszahlen am Donnerstag besonders genau beobachtet werden.

US-Zollstreit, Forschungsrückschläge und Währungseffekte – das sind nur ein paar der Unsicherheitsfaktoren, mit denen sich der Pharmakonzern Roche derzeit konfrontiert sieht. Umso aufmerksamer dürften die Halbjahreszahlen am Donnerstag beäugt werden.
Ein wichtiges Thema wird ohne Frage die US-Zollpolitik sein; auch die Unsicherheit hinsichtlich der Arzneimittelpreise in den USA beschäftigt die Investoren weiter. Das hält viele Anleger derzeit davon ab, in globale Pharmaunternehmen zu investieren. Alle Kommentare von Roche dazu dürften daher viel Interesse auf sich ziehen. Vergangene Woche hatte bereits Novartis über die ersten Gespräche mit der US-Regierung berichtet.
Zuletzt gab es Medienberichte, wonach die USA und die Schweiz kurz vor einem bilateralen Handelsabkommen stehen. Der Entwurf enthält demnach eine Klausel, wonach die Schweiz bevorzugt behandelt werden soll, um Zölle auf Pharmalieferungen zu vermeiden. Damit könnte ein drohender Zollanstieg auf Medikamentenexporte – von derzeit 10 Prozent auf bis zu 31 Prozent – abgewendet werden. Das Problem: US-Präsident Donald Trump hat sich bislang nicht dazu geäussert.
Roche vor Neubewertung wegen US-Zollpolitik und schwachem Dollar
Die Zollpolitik der US-Regierung hatte in den vergangenen Monaten auch einen Einfluss auf den US-Dollar. Laut Analysten fordert der schwache US-Dollar auch bei Roche seinen Tribut. So hatte der Konzern im April noch einen Währungseinfluss von bis zu minus 1 Prozent auf den Konzernumsatz im laufenden Jahr vorausgesagt. Hier wird Roche wohl neue Schätzungen nennen müssen, denken die Experten.
Auch die jüngste Entscheidung der Basler, das Krebsmedikament Lunsumio in der Schweiz vom Markt zu nehmen, dürfte am Donnerstag für Gesprächsstoff sorgen. Roche hat Medienberichten zufolge das Mittel aus der Spezialitätenliste zurückgezogen, weil das Bundesamt für Gesundheit (BAG) einen höheren Preis verweigerte. Das Mittel sei zwar hoch wirksam, verfüge derzeit aber nur über eine befristete Zulassung. Vollständige Studiendaten liegen noch nicht vor.