Prognose: Personalmangel in Gesundheitswesen verschärft sich

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Deutschland,

«Wenn die Pflege selbst zum Pflegefall wird.» Das ist der Titel einer Studie zur Situation im Gesundheitswesen. Sie prognostiziert, dass bis 2035 fast 1,8 Millionen Fachkräfte fehlen können.

Eine Krankenpflegerin reicht einem Patienten ein Glas Wasser.
Eine Krankenpflegerin reicht einem Patienten ein Glas Wasser. - Daniel Karmann/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Personalmangel im deutschen Gesundheitswesen wird sich nach einer Analyse der Unternehmensberatung PwC in den nächsten Jahren dramatisch verschärfen.

Bis 2035 könnten fast 1,8 Millionen Fachkräfte fehlen, heisst es in dem am Freitag veröffentlichten Papier. Besonders betroffen sind demnach Kranken- und Altenpflege; in beiden Bereichen könnte mehr als ein Drittel des eigentlich benötigten Personals fehlen. Doch auch an Ärztinnen und Ärzte wird es laut PwC in grosser Zahl mangeln, sofern sich die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen nicht verbesserten.

Die Studie trägt den Untertitel: «Wenn die Pflege selbst zum Pflegefall wird.» Sollte die Prognose eintreffen, würde sich der schon jetzt bestehende Personalmangel im Gesundheitswesen innerhalb von wenig mehr als einem Jahrzehnt vervielfachen. «In Teilbereichen des deutschen Gesundheitswesens, etwa der Pflege, der Geburtshilfe und dem Rettungsdienst, sind auch früher schon Engpässe zu erwarten», schreiben die Autorinnen und Autoren. Die derzeitige Quote nicht besetzter Stellen im Gesundheitswesen wird von PwC auf 6,8 Prozent beziffert.

Zu den Ursachen zählt laut Studie vor allem in der Pflege ein schlechtes Image des Berufs. Hinzu kämen der demografische Wandel und eine hohe Unzufriedenheit mit dem Job - nicht nur in der Pflege, sondern auch unter Medizinern. Folge ist demnach ein Trend zur Abwanderung in weniger belastende Tätigkeiten.

«Aus unserer Sicht ist es eher fünf nach als fünf vor zwölf», sagte Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft. Die PwC-Berater plädieren insbesondere in der Pflege für bessere Bezahlung. Helfen könnte nach ihrer Einschätzung aber auch der vermehrte Einsatz digitaler Technologien, um die Arbeit im Gesundheitswesen zu erleichtern.

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