Prag entfernt sowjetisches Weltkriegsdenkmal
Eine Statue eines sowjetischen Weltkriegsmarschall in Moskau wurde entfernt. Diese Aktion stiess auf heftigen Protest aus Moskau.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Statue eines sowjetischen Weltkriegsmarschall in Prag wurde entfernt.
- Dies stiess auf heftige Proteste aus Moskau.
- Die Statue soll nun in einer Dauerausstellung einen Platz finden.
Trotz heftiger Proteste aus Moskau ist in Prag eine monumentale Statue des sowjetischen Weltkriegsmarschalls Iwan Stepanowitsch Konew entfernt worden. Die überlebensgrosse Bronzefigur sei am Freitag mit einem Kran vom Sockel gehoben worden.
Die Statue soll nun einen neuen Platz in der Dauerausstellung eines geplanten «Gedenkmuseums des 20. Jahrhunderts« finden, teilte ein Sprecher der Stadtverwaltung mit. Die russische Botschaft in Prag warf der Stadt in einer Protestnote am Freitag »Vandalismus« vor. Die Aktion werde nicht ohne Antwort bleiben, hiess es.
Heftiger Protest wegen Entfernung
«Das Geschehene ruft tiefe Entrüstung hervor», hiess es in einer Mitteilung der Botschaft. So kurz vor dem 75. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über den Hitlerfaschismus, der in Russland am 9. Mai gefeiert wird, sei dies ein besonderer Zynismus der damals von der Roten Armee befreiten Stadt.

Viele Bürger Prags hätten diesen «Akt des städtischen Vandalismus» verurteilt. Protestiert habe Russland auch beim tschechischen Aussenministerium, teilte die Botschaft weiter mit. Die Vertretung warnte vor einer Verschlechterung der russisch-tschechischen Beziehungen.
Statue nun in Ausstellung zu bewundern
«Konew ist gestürzt, doch Konew wird stehen – aber im Museum», sagte der konservative Bürgermeister des zuständigen 6. Prager Gemeindebezirks, Ondrej Kolar. Damit seien «die letzten Töne in dieser Etüde» gespielt.
Die Statue am Prager Platz der Internationalen Brigaden war 1980 errichtet worden. Anders als ein Lenin-Monument überstand sie die friedliche Revolution von 1989 unbeschadet, wurde aber immer häufiger zum Ziel von Vandalismus.