Polizisten demonstrieren nach tödlichen Schüssen für beschuldigten Kollegen
Bei einer Verkehrskontrolle in Paris wurden zwei Personen durch die Polizei erschossen. Gegen den Schützen wird ermittelt – das hat Proteste ausgelöst.

Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich ist es zu Protesten gegen die Untersuchung gegen einen Polizisten gekommen.
- Der 24-Jährige hat bei einer Verkehrskontrolle zwei Personen erschossen.
- Vorher hatten die Insassen das Feuer gegen ihn eröffnet.
Eine Woche nach tödlichen Schüssen bei einer Verkehrskontrolle in Paris haben hunderte französische Polizisten an Protestaktionen für einen Kollegen teilgenommen, gegen den nun wegen Totschlags ermittelt wird.
Allein in Paris folgten am Montag rund 300 Polizistinnen und Polizisten einem Aufruf mehrerer Polizeigewerkschaften und versammelten sich im Stadtzentrum in der Nähe des Tatorts. Proteste gab es auch in anderen Städten wie Strassburg, Rennes, Lille und Toulouse.
«So hätte es enden können - Notwehr für unseren Kollegen», stand auf Plakaten mit Bildern eines Leichnams in einer Leichenhalle oder eines mit der französischen Flagge bedeckten Sargs. «Wenn er nicht geschossen hätte, hätte er getötet werden können. Er hat seine Kollegen gerettet und so wird ihm nun gedankt», sagte der Gewerkschaftssekretär Yvan Assioma in Paris.
Fahrer und Beifahrer getötet
Der 24-jähriger Polizist hatte in der Nacht vom 24. auf den 25. April in Paris mit einem Sturmgewehr auf ein Auto geschossen, das bei einer Verkehrskontrolle an der Brücke Pont-Neuf plötzlich auf die Polizisten zugefahren war. Der Fahrer und ein Beifahrer wurden dabei getötet, ein dritter Insasse des Wagens verletzt.
Die französische Justiz ermittelt gegen den Polizisten nun wegen Totschlags im Fall des Fahrers und wegen fahrlässiger Tötung im Fall des Beifahrers. Nach Angaben aus Justizkreisen wurde sein Verhalten nicht als Notwehr eingestuft.