In Belarus greift die Polizei derzeit gegen Menschen, die sich gegen Präsident Lukaschenko stellen, hart durch. Dabei werden auch Fussballer nicht verschont.
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Die verprügelten Spieler des FC Krumkachi, Sergey Koseka und Pavel Ras­solko - Instagram/@krumkachy
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Belarus demonstrieren täglich tausende Menschen gegen Machthaber Alexander Lukaschenko.
  • Zwei Fussballer wurden nun im Rahmen einer Demonstration vom Geheimdienst verprügelt.
  • Ein Spieler zieht sich dabei schwere Verletzungen zu.

In Belarus geht es aktuell drunter und drüber. Seit dem umstrittenen Wahlsieg von Machthaber Alex­ander Luka­schenko gehen die Menschen auf die Strassen und demonstrieren gegen den 66-Jährigen.

Dabei kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstrierenden.

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Alexander Lukaschenko gilt als der «letzte Diktator Europas». - dpa

So auch am Sonntag vor einer Woche, als es bei der Stadtmauer in Minsk zu tumultartigen Szenen kam.

Männer, die in Zivil gekleidet waren, zogen einen Demonstranten in einen kleinen Bus ohne Nummernschild, wie «11 Freunde» schreibt.

Weitere Protestierende solidarisierten sich mit dem Mann und versuchten, ihn zu befreien. Dabei wurde der Wagen des Geheimdienstes – wie sich später herausstellte – von den Demonstrierenden durch Tritte und Schläge beschädigt.

Schwere Verletzungen bei einem Spieler

Die Polizei verdächtigte nun zwei Fussballer, am Vorfall beteiligt gewesen zu sein. Pavel Ras­solko und Sergey Koseka befanden sich zu dieser Zeit auf der gegenüberliegende Strassenseite.

Sie waren auf dem Heimweg nach dem Training mit dem FC Krumkachi, ihrem aktuellen Verein.

Wenige Minuten später wurden die beiden von der Polizei angehalten, doch liefen weiter – mit dem Verweis auf ihre Trainingskleidung.

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Die Polizei umstellt einen Demonstranten in Belarus. (Symbolbild) - keystone

Daraufhin rannten nicht uniformierte Männer auf sie zu und prügelten auf die 27- und 33-Jährigen ein. Die Folgen bei Koseka: schwere Verletzungen an der Wirbelsäule, am Rücken und an den Nieren.

Die weissrussischen Fussballer wurden festgenommen und mehrere Stunden verhört, wo sie immer wieder ihre Unschuld beteuerten.

Währenddessen suchten Angehörige Zeugen und Fotos, um das zu beweisen.

Der weissrussische Zweitligst Krumkachi erwägt nun, den Fall vor Gericht zu ziehen. Warum die beiden Spieler unter Verdacht standen, ist bisher nicht bekannt. Nach dem vorangegangenen Spiel trugen die Spieler des Zweitligisten T-Shirts mit der Aufschrift «wir sind mit dem Volk».

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