Die Polizei fahndet in Deutschland nach 368 radikalen Islamisten, gegen die ein Haftbefehl vorliegt.
Eingangshalle des Interpol Hauptquartiers in Lyon, Frankreich.
Eingangshalle des Interpol Hauptquartiers in Lyon, Frankreich. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland wird nach 368 radikalen Islamisten gefahndet.
  • Dies zeigt laut einem AfD-Mitglied die «totale Überforderung der Sicherheitsbehörden».

Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Fraktion der Partei Alternative für Deutschland (AfD) hervor. Den Angaben zufolge lagen zum Stichtag 22. März 2018 insgesamt 3'151 offene Haftbefehle im Bereich der religiös-politisch motivierten Kriminalität vor. 2'783 dieser Haftbefehle betrafen allerdings mutmassliche Dschihadisten, die Interpol auf Wunsch einer ausländischen Behörde zur weltweiten Fahndung ausgeschrieben hat. Konkrete Hinweise dafür, dass sie sich in Deutschland aufhalten, müssen in diesen Fällen nicht vorliegen.

Ausserdem sucht die Polizei nach Angaben der deutschen Regierung aktuell nach 10'796 Menschen, die im Inland als vermisst gelten. Dazu zählen auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Allerdings ist nicht bekannt, wie viele in Deutschland als vermisst geltende Ausländer bereits das Land verlassen haben, ohne dass die Behörden darüber Kenntnis erlangt haben.

Zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben waren zum Ende des vergangenen Jahres 343'738 Menschen. Zu dieser Gruppe zählen auch Ausländer, die abgeschoben werden sollen.

Die Zahlen zeigen nach Ansicht des AfD-Abgeordneten Jürgen Braun die «totale Überforderung der Sicherheitsbehörden». Er sagte, die von seiner Partei geforderte «Kontrolle der deutschen Grenzen» wäre das wirksamste Mittel, das Problem zu lösen.

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