Extrembergsteiger «Steppenwolf» in den Alpen verschollen
Ein Extrembergsteiger wird in den Österreicher Alpen vermisst. Die Suche wurde nun vorerst eingestellt.

Das Wichtigste in Kürze
- Extrembergsteiger Kai Mosbacher ist verschollen, zuletzt war er in den Kärntner Alpen.
- Die Suche in dem gefährlichen Gebiet blieb bislang erfolglos.
- Eine Bekannte hofft weiter, dass es dem 62-Jährigen gut geht und er wieder auftaucht.
40 Viertausender und 16 Sechstausender hat der deutsche Extrembergsteiger Kai Mosbacher laut eigener Aussage bestiegen. Doch jetzt wird er seit über einer Woche vermisst. Die Suchaktionen blieben ohne Erfolg und wurde vorerst eingestellt.
Am 10. September meldete eine Bekannte den 62-Jährigen als vermisst. Er war zuvor in den Kärntner Alpen unterwegs. Die Hütten in der Gegend wurden zuerst abtelefoniert, dann die Bergrettung alarmiert.
Bergretter Christian Koller sagt zur «Bild», dass Mosbacher in Richtung Ali-Lanti-Biwak aufgebrochen sei. Dies geht aus einem Eintrag in einem Hüttenbuch hervor. «Die Gegend ist mit Vorsicht zu geniessen», sagt Koller. Die Route sei gefährlich, es gebe bis zu zehn Meter tiefe Gletscherspalten, nachts sinken die Temperaturen unter null Grad.
45 Bergretter suchten nach dem gebürtigen Deutschen, Helikopter waren im Einsatz, stundenlang wurden die Gletscher abgelaufen. Doch von Mosbacher wurde keine Spur gefunden. Am Mittwoch wurde die Suche unterbrochen, wie die Klagenfurter Landespolizeidirektion gegenüber der «Bild» sagt. «Und bis zum Einlangen neuer Hinweise wird sie auch nicht fortgesetzt.»
Die Bekannte von Mosbacher versucht weiter, Hinweise zu erhalten. Auf Facebook teilt sie ein Bild von ihm mit einer Personenbeschreibung. «Ich habe immer noch die grosse Hoffnung, dass er irgendwo ist, wo der Netzempfang schlecht ist.»
Kai Mosbacher hat über 5500 Gipfel bestiegen – meist allein, was ihm den Spitzname «Steppenwolf» eingebracht hat. Gegenüber «Panorama», dem Magazin des Deutschen Alpenvereins, sagte er, er habe das Asperger-Syndrom. Deshalb scheue er laute Geräusche und Menschenansammlungen.
In den Bergen ist er fast immer alleine unterwegs, meist übernachtet er in Zelten oder Winterräumen. Und um sich nicht an anderen Menschen anpassen zu müssen, lehnt er Seilsicherungen ab.