Polizei nimmt drei Verdächtige nach Explosion von Lyon fest
Mit Fahndungsbildern hat die Polizei nach einem Mann gesucht, der in Lyon vor einer Bäckerei einen Sprengsatz deponiert haben soll. Jetzt hatte sie Erfolg.

Das Wichtigste in Kürze
- Es konnten drei Personen festgenommen werden.
- Neben dem Täter befindet sich die Mutter sowie der Bruder in Gewahrsam.
- Bei der Explosion am Freitag wurden 13 Menschen verletzt.
Knapp drei Tage nach einer Explosion mit 13 Verletzten im französischen Lyon hat die Polizei mehrere Verdächtige festgenommen. Unter ihnen sei auch der mutmassliche Täter, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Hintergründe sind unklar
Ausserdem wurden noch eine Frau und ein weiterer Mann festgesetzt. Alle wurden in Lyon aufgegriffen und kamen in Polizeigewahrsam.
Die Hintergründe der Tat waren noch unklar. Allein die Tatsache, dass jemand mitten am Tag in einer belebten Strasse eine solche Tat verübe, reiche für Anti-Terror-Ermittlungen aus. Die Explosion wurde mit einem Fernzünder ausgelöst. In der abgestellten Tüte waren Objekte aus Metall.
Via Foto ermittelt
Bei der Detonation wurden insgesamt 13 Menschen verletzt – darunter auch ein Kind. Elf Menschen mussten in Kliniken gebracht werden, die meisten von ihnen wurden aber schnell wieder entlassen. Die Explosion traf Frankreich kurz vor der Europawahl. Im Land wurden auch Erinnerungen an den Terroranschlag in Strassburg vom Dezember wach.
Die Ermittler hatten nach der Explosion am Freitagabend im Zentrum der Stadt mit Fotos nach einem Mann gesucht. Der Tatverdächtige habe eine Papiertüte mit dem Sprengsatz vor einer Bäckerei abgestellt und sei danach wieder weggefahren. Die Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft führt die Ermittlungen.

Informatikstudent
Bei dem nun festgenommen mutmasslichen Täter handelt sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft um einen 24-Jährigen. Er wurde am Montagmorgen an einem Busausgang aufgegriffen. Einsatzkräfte durchsuchten seine Wohnung.
Der Lyoner Bürgermeister Gérard Collomb sagte dem Sender BFMTV, dass der Tatverdächtige Informatikstudent sei. Er soll aus Algerien stammen und war der Polizei nicht bekannt.
Medienberichten zufolge handelt es sich bei den anderen beiden Verdächtigen um die Mutter des mutmasslichen Täters und einen jüngeren Bruder. Auch eine Schwester wurde verhört, hiess es.