Nach der Explosion eines Sprengsatzes in der ostfranzösischen Stadt Lyon sind neue Hinweise aufgetaucht.
Das Bild einer Überwachungskamera zeigt den Verdächtigen
Das Bild einer Überwachungskamera zeigt den Verdächtigen - FRENCH POLICE/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • 120 Ermittler suchen nach dem Täter.

Auf dem detonierten Gegenstand - einer Tasche - sei eine DNA-Spur gefunden worden, hiess es am Samstag aus Ermittlerkreisen. Es sei aber noch unklar, ob diese von dem Hauptverdächtigen stamme. Die Polizei fahndet nach einem Mann, der mit einem Fahrrad geflohen sein soll.

Die Ermittler vermuten, dass der Täter kleine Mengen des Sprengstoffs TATP verwendet hatte. Die hochexplosive Substanz wird häufig von Dschihadisten eingesetzt, etwa bei den Pariser Anschlägen im November 2015.

Die Polizei fahndet unter Hochdruck nach dem Verdächtigen, der die mit Schrauben und Metallkugeln gefüllte Tasche am Freitagabend in einer Fussgängerzone in der Altstadt von Lyon deponiert haben soll. Durch die Explosion waren 13 Menschen leicht verletzt worden. Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen versuchten Mordes im Zusammenhang mit einer Terrortat ein.

Die Polizei veröffentlichte im Onlindedienst Twitter ein von einer Überwachungskamera kurz vor der Explosion aufgenommenes Bild des Hauptverdächtigen. Der etwa 30 Jahre alte Mann auf einem schwarzen Mountainbike wurde zum Zeitpunkt der Explosion in der Nähe des Tatorts beobachtet und trug einen dunklen Rucksack bei sich. Die Polizei beschrieb ihn als «gefährlich».

Der Bürgermeister des zweiten Arrondissements von Lyon, Denis Broliquier, sagte, der Sprengsatz sei «zu schwach um zu töten» gewesen. «Ich dachte, es wäre ein Autounfall», sagte die 17-jährige Eva über die Explosion. Die Studentin war in diesem Moment rund 15 Meter vom Tatort entfernt gewesen.

Die Ermittler arbeiteten «mit allen Mitteln daran, den Täter schnell zu identifizieren und festzunehmen», sagte Staatsanwalt Rémy Heitz am Samstag bei einer Pressekonferenz in Lyon. Insgesamt seien 90 Fahnder und 30 technische Experten der Polizei mit dem Fall befasst.

Bislang habe sich niemand zu der Tat bekannt, sagte der Staatsanwalt. Nach einem ersten Zeugenaufruf hätten sich «mehrere Dutzend Zeugen» gemeldet, deren Aussagen derzeit ausgewertet würden.

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