Der an der polnisch-belarusischen Grenze errichtete Grenzzaun zeigt Wirkung: Der Grenzschutz registriert deutlich weniger illegale Migration.
Polen Belarus
Polnische Grenzschützer patrouillieren im Bereich eines neu errichteten Grenzzauns zwischen Polen und Belarus. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl illegaler Migranten aus Belarus hat laut Polen zuletzt abgenommen.
  • Grund dafür ist unter anderem ein im Juni fertiggestellter Grenzzaun.

Seit dem Bau eines hohen Zauns an Polens Grenze zu Belarus versuchen nach Angaben des polnischen Grenzschutzes deutlich weniger Migranten, illegal nach Polen zu gelangen.

Während es im März noch 1766 solcher Versuche gegeben habe, sei die Zahl im Juni auf 596 zurückgegangen, sagte eine Sprecherin der Behörde am Montag der Nachrichtenagentur PAP.

Seit Anfang Juli hätten die Grenzer 125 versuchte Grenzüberquerungen registriert. Meist handele es sich bei den Migranten um junge Männer aus Afrika.

EU macht Lukaschenko für Eskalation verantwortlich

Ende Juni hatte Polen den Bau der Barriere an seiner Grenze zu Belarus abgeschlossen. Die polnisch-belarussische Grenze ist 418 Kilometer lang, davon verlaufen 186 Kilometer über Land, der Rest durch Seen und Flüsse. Im vergangenen Spätsommer und Herbst eskalierte die Situation dort: Tausende von Menschen versuchten, illegal in die EU zu gelangen. Die Europäische Union beschuldigt den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Aussengrenze gebracht zu haben, um Druck auf den Westen auszuüben.

Bereits Ende des vergangenen Sommers hatten polnische Soldaten auf den Landabschnitten der Grenze einen provisorischen Zaun errichtet. Dieser wird nun von einem 5,5 Meter hohen Zaun ersetzt, der mit Bewegungsmeldern und Kameras ausgerüstet ist. Die Baukosten liegen bei umgerechnet 366 Millionen Euro.

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