Im russischen Kaliningrad kam es zuletzt zu Spannungen. Nun haben Polen und Litauen ihre Abwehrbereitschaft im Grenzgebiet hervorgehoben.
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Kaliningrad liegt zwischen Litauen und Polen. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Litauen schränkte den Transit nach Kaliningrad ein.
  • Der Kreml drohte indes mit Gegenmassnahmen – und schürte Angst.
  • Im Grenzgebiet wird die Zahl der stationierten Soldaten auf 3000'000 erhöht.

Die Präsidenten Polens und Litauens haben im Grenzgebiet zur russischen Exklave Kaliningrad die Verteidigungsbereitschaft ihrer Länder hervorgehoben.

Viele Menschen würden sich heute fragen, ob die von der Nato als «Suwalki-Lücke» bezeichnete Region sicher sei, sagte Polens Präsident Andrzej Duda am Donnerstag nach einem Besuch bei der Multinationalen Division Nord-Ost im polnischen Szypliszki.

«Sie ist sicher, und das liegt daran, was man hier heute beobachten kann: den täglichen, ruhigen, aber absolut wachsamen Dienst der polnischen, litauischen und Nato-Soldaten.» Mit der geplanten Verstärkung der Ostflanke der Nato werde sich die Zahl der in der Region stationierten Soldaten von derzeit 40'000 auf 300'000 erhöhen.

«Suwalki-Lücke»: Korridor zwischen Belarus und Kaliningrad

Als «Suwalki-Lücke» bezeichnet die Nato einen Korridor auf polnischem und litauischem Gebiet zwischen Belarus und Kaliningrad. Mit dessen Einnahme könnte Russland die Baltenstaaten von den übrigen Nato-Ländern abschneiden. Benannt ist der Korridor nach dem polnischen Ort Suwalki.

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Güterwaggons stehen auf den Gleisen des Güterbahnhofs in Kaliningrad. - keystone

Litauen hat wegen der Sanktionen der EU im Zuge von Russlands Krieg gegen die Ukraine den Warentransit nach Kaliningrad eingeschränkt. Betroffen sind etwa Luxusgüter und Stahlerzeugnisse, die einen Grossteil der blockierten Waren ausmachen. Andere Güter und auch Passagiere könnten das Land weiter durchqueren.

Der Kreml drohte dem Baltenstaat mit «praktischen» Gegenmassnahmen und stellte Litauens Staatsgrenze infrage. In russischen Talkshows wurde die Eroberung eines «Korridors» nach Kaliningrad gefordert. Dies schürte in der Region Ängste vor einer russischen Aggression.

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