Polen plant Befreiung von Maskenpflicht nur mit Attest
Bürger in Polen dürfen die Maske nur dann ablegen, wenn sie ein Attest vorlegen können. Das Land verzeichnet wieder Höchstwerte an Neuinfektionen.

Das Wichtigste in Kürze
- Innerhalb von 24 Stunden haben sich in Polen 726 Personen mit dem Coronavirus angesteckt.
- Es ist der höchste Wert seit Ausbruch der Pandemie.
- Man wird nur von der Maskenpflicht befreit, wenn man ein entsprechendes Attest vorweist.
Momentan steigt die Anzahl an Neuinfektionen in Polen wieder. Deshalb will das Land künftig Bürger nur dann von der Maskenpflicht befreien, wenn sie ein entsprechendes Attest vorweisen können.
Diese Regelung werde am 1. September in Kraft treten, sagte Vize-Gesundheitsminister Janusz Cieszynski am Donnerstag laut Nachrichtenagentur PAP.
Maskenpflicht im ÖV, Restaurants, Geschäften und Museen
«Nach Ansicht unserer Experten gibt es nicht viele medizinische Gegenanzeigen, die das Verdecken von Mund und Nase nicht erlauben». Das sagt der Minister. Wer keine Maske trage, wo dies vorgeschrieben sei, müsse ein Attest dabei haben. In Polen gilt die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Restaurants, Geschäften und Museen.
Am Donnerstag verzeichneten die Behörden 726 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, das ist der höchste Wert seit Ausbruch der Pandemie. Nach offiziellen Angaben haben sich bislang knapp 50 000 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. Demnach starten 1774 Menschen mit dem Virus.
500 bis 700 Neuansteckungen in kommenden Tagen
Gesundheitsminister Lukasz Szumowski sagte, er rechne in den kommenden Tagen mit 500 bis 700 registrierten Neuinfektionen. Dies, weil man intensiv in den besonders betroffenen Regionen im Süden und Südosten teste. In mehreren Landkreisen sollen auch die Restriktionen wieder verschärft werden.
Dort gilt generelle Maskenpflicht in der Öffentlichkeit, die Zahl der Passagiere im öffentlichen Nahverkehr wird begrenzt, Fitnessstudios werden wieder geschlossen.
An eine Quarantäne-Pflicht für Rückkehrer aus dem Ausland sei aber vorerst nicht gedacht, sagte ein Regierungssprecher.