Das System «The Ocean Cleanup» zur Säuberung des Pazifiks von Plastikmüll funktioniert noch nicht: Plastik wird zwar aufgefangen, aber nicht festgehalten.
Eine 120 Meter lange Einheit des ersten Reinigungssystems «The Ocean Cleanup» liegt in der Bucht von San Francisco.
Eine 120 Meter lange Einheit des ersten Reinigungssystems «The Ocean Cleanup» liegt in der Bucht von San Francisco. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Ziel von «The Ocean Cleanup» ist es, das Meer vom Plastikmüll zu befreien.
  • Das Projekt eines jungen Holländers startete erst vor zwei Monaten.
  • Nun tauchen die ersten unvorhergesehenen Probleme auf.
  • Demnach fängt die Anlage den Müll zwar auf, hält ihn aber nicht fest.
  • Die Verantwortlichen zeigen sich jedoch überzeugt, die Probleme in den Griff zu bekommen.

«The Ocean Cleanup» ist knapp zwei Monate in Betrieb und nun zeigt sich, dass die Anlage noch kein Plastik einsammeln konnte. Dies sagte ein Sprecher des Projekts der Deutschen Presse-Agentur. Der Initiator des Projekts, der Niederländer Boyan Slat, sprach von unvorhergesehenen Problemen, die man aber in den Griff bekommen werde. Demnach fange die Anlage den Müll zwar auf, halte ihn aber nicht fest.

Die Organisation hatte bereits vor einigen Wochen von Problemen berichtet. Eine Lösung sei noch nicht gefunden. Das System bewege sich zu langsam im Wasser, sagte Sprecher Jan van Ewijk. «Der genaue Grund dafür ist noch nicht deutlich.» In Computermodellen und Tests sei das Problem nicht aufgetaucht.

Die Anlage besteht aus einer 600 Meter langen Röhre in U-Form. Daran ist ein drei Meter langer Vorhang befestigt, der den Müll in dem U festhalten soll. Der Plastikmüll soll von Schiffen abgeholt und zur weiteren Verarbeitung an Land gebracht werden.

Ein Abfallsammelgerät aus dem Projekt «The Ocean Cleanup» schwimmt auf seinem Weg zum Einsatzort.
Ein Abfallsammelgerät aus dem Projekt «The Ocean Cleanup» schwimmt auf seinem Weg zum Einsatzort. - dpa

Damit «The Ocean Cleanup» funktioniert, muss das System den Betreibern zufolge schneller durch das Wasser treiben als die Plastikteile, die es einfangen soll. Möglicherweise bremsten aber Wind und Wellen das System ab, sagte der Sprecher. Eine andere Erklärung für den ausbleibenden Erfolg sei, dass die Enden der Röhre wellenförmige Bewegungen verursachten, die das System abbremsen.

Der Müllfänger war Anfang September aus der Bucht von San Francisco aufs offene Meer zum Great Pacific Garbage Patch (dt. Grosser Pazifikmüllfleck)geschleppt worden. Bei diesem Strömungswirbel sollen sich nach Schätzungen von Wissenschaftlern 1,8 Billionen Plastikteile sammeln. Am 17. Oktober war die Anlage gestartet.

Der junge niederländische Erfinder Bojan Slat
Der junge niederländische Erfinder Bojan Slat - boyanslat.com
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