Pariser Terroranschläge: Lebenslang für Hauptangeklagten gefordert
Der Prozess rund um die Terroranschläge in Paris vom 15. November 2015 hat begonnen: Für den Hauptangeklagten wurde lebenslange Haft gefordert.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Prozess rund um die Pariser Terroranschläge 2015 im Justizpalast ist gestartet.
- Salah Abdelsam ist als einziger Überlebender des Kommandos der Hauptangeklagte.
- Für ihn wird lebenslange Haft ohne Möglichkeit einer Verkürzung gefordert.
Im Prozess um die Terroranschläge in Paris vom November 2015 hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft für den Hauptangeklagten gefordert. Salah Abdeslam sei eine Schlüsselfigur bei den Anschlägen gewesen, sagte Staatsanwältin Camille Hennetier am Freitag im Pariser Justizpalast.
Wegen der immensen Schwere der Taten solle die Strafe ohne Möglichkeit einer Haftverkürzung verhängt werden. Abdeslam gilt als einziger Überlebender des damaligen Terrorkommandos. Hennetier sagte, er habe sich als Soldat beim Islamischen Staat dargestellt und sei seiner Ideologie bis zum Ende treu geblieben.
19 weitere Beschuldigte
Neben Abdeslam müssen sich 19 weitere Beschuldigte in dem seit Herbst laufendem Mammutverfahren verantworten. Die Staatsanwaltschaft forderte für sie zwischen fünf Jahren Haft und Lebenslang. Zudem sollten ihr zufolge zahlreiche der Beschuldigten ein temporäres oder permanentes Aufenthaltsverbot in Frankreich erhalten.

Der Prozess rollt die Terroranschläge vom 13. November 2015 in Paris auf. Bei den Anschlägen hatten Extremisten insgesamt 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt. Sie richteten ein Massaker im Konzertsaal «Bataclan» an und beschossen Bars und Restaurants im Osten der französischen Hauptstadt.
Ausserdem sprengten sich drei Selbstmordattentäter an dem Abend während eines Deutschland-Frankreich-Länderspiels am Stade de France in die Luft. Der IS reklamierte die Anschläge für sich.