Gegen die Chefin des rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, wird ermittelt – wegen Veruntreuung von Geldern. Es drohen gar zehn Jahre Haft.
Die RN-Chefin Marine Le Pen fährt sich während einer Rede durch die Haare.
Die RN-Chefin Marine Le Pen fährt sich während einer Rede durch die Haare. - AP Photo
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Front-National-Chefin Marine Le Pen drohen bis zu zehn Jahre Haft oder Geldstrafe.
  • Die französische Politikerin soll Geld im Europaparlament veruntreut haben.

Die französische Justiz verschärft ihr Vorgehen gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen. In der Affäre um Scheinbeschäftigung im Europaparlament wird nun auch wegen «Veruntreuung öffentlicher Gelder» gegen die 50-Jährige ermittelt, wie sie der Nachrichtenagentur AFP heute Freitag sagte. Darauf stehen bis zu zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe von einer Million Euro (1,1 Millionen Franken).

Le Pen wurde von den Pariser Richtern erneut vorgeladen, antwortete aber nicht auf ihre Fragen. Sie sagte, sie warte eine Entscheidung des Pariser Kassationshofs ab, bei dem sie Einspruch gegen das Verfahren eingelegt hatte. Der Spruch wird am 27. November erwartet.

Die Ermittler verdächtigen Le Pen und ihre Partei, sich über angebliche Assistenten im EU-Parlament in den Jahren 2009 bis 2017 insgesamt acht Millionen Franken erschlichen zu haben. Die frühere Front National, die sich heute Rassemblement National (Nationale Sammlungsbewegung) nennt, soll die Mittel für Zwecke in Frankreich genutzt haben.

Auch Le Pens Leibwächter soll so bezahlt worden sein. Die Rechtspopulisten bestreiten die Vorwürfe. Wegen der Affäre hatte die französische Justiz den Rechtspopulisten kürzlich öffentliche Hilfen in Höhe von mehr als einer Million Franken gestrichen.

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