Im Fischerei-Streit erhöht Frankreichs Regierung den Druck auf Grossbritannien. Ab dem 2. November sollen britische Fischerboote an bestimmten französischen Häfen nicht mehr anlegen dürfen, wie das Pariser Meeresministerium am Mittwochabend mitteilte. Ausserdem werde Frankreich künftig systematisch die Sicherheit britischer Boote überprüfen. Lkw, die von Frankreich aus nach Grossbritannien oder in die Gegenrichtung fahren, sollen demnach ebenfalls schärfer kontrolliert werden.
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Französische Fischer, die über den Verlust des Zugangs zu den Gewässern vor ihrer Küste verärgert sind, haben ihre Boote aus Protest vor der englischen Kanalinsel Jersey versammelt. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/Oliver Pinel
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für die Zukunft würden weitere Massnahmen erarbeitet, hiess es aus dem Ministerium.

Man schliesse auch nicht aus, die französischen Stromlieferungen auf die Insel grundsätzlich zu überdenken.

Hintergrund ist ein Streit um Fischerei-Lizenzen. Paris wirft London vor, nach zehn Monaten intensiver Gespräche immer noch nicht alle Lizenzen erteilt zu haben. Im Brexit-Abkommen war vereinbart worden, dass europäische Fischer Fanglizenzen für eine Zone von sechs bis zwölf Seemeilen vor der britischen Küste bekommen sollen. Um eine Lizenz zu erhalten, muss ein Fischer nachweisen, dass er zuvor in diesen Gewässern aktiv war. Zwischen Frankreich und Grossbritannien gibt es seit längerem Streit um die Umsetzung, auch im Bereich der Kanalinseln Jersey und Guernsey.

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