Panavia Tornado wird ab 2025 von Eurofighter und F-18 ersetzt
Die überalterte Flotte der Bundeswehr soll ab 2025 ersetzt werden. Eurofighter und F-18 lösen dabei den Panavia Tornado ab.

Das Wichtigste in Kürze
- Die überalterte Tornado-Flotte der Bundeswehr soll ab 2025 ersetzt werden.
- Sie wird von Eurofighter-Jets und F-18 Jets abgelöst werden.
- Das US-Modell soll für den elektronischen Luftkampf eingesetzt werden.
Die überalterte Panavia-Tornado-Flotte der Bundeswehr soll vom Jahr 2025 an durch bis zu 90 weitere Eurofighter-Jets abgelöst werden. Auch 45 F-18-Kampflugzeuge des US-Herstellers Boeing werden Teile der Flotte ersetzen.
Das US-Modell soll dabei für den elektronischen Luftkampf sowie die «Nukleare Teilhabe» Deutschlands an US-Waffen beschafft werden. Das sehen interne Planungen des Verteidigungsministeriums vor, die nach dpa-Informationen schon auf politischer Ebene sowie mit Industrievertretern besprochen wurden. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) müsse dem Plan erst noch zustimmen, hiess es im parlamentarischen Raum.
Panavia Tornado: Aufgaben des Flugzeugs
Die Bundeswehr verfügt aktuell über insgesamt 234 Kampfflugzeuge, darunter 141 Eurofighter Typhoon vom europäischen Hersteller Airbus und 93 Panavia Tornado. Der vor bald 40 Jahren eingeführte Panavia Tornado hat verschiedene Aufgaben: Luftangriff, taktische Luftaufklärung und elektronische Kampfführung – und eben die nukleare Abschreckung.

Im Flugbetrieb sind 83 Maschinen, zehn weitere Flugzeuge werden für die Ausbildung am Boden sowie für wehrtechnische Tests genutzt. Deutschland gehört aber zu den letzten Nutzern vom Panavia Tornados. Der Betrieb droht deswegen bald zusätzliche Milliarden zu kosten, schon weil Ersatzteile zur Manufakturarbeit werden.
Bei der Nachfolge-Entscheidung geht es über die Jahre verteilt um einen zweistelligen Milliardenbetrag. Um die Entscheidung hat es ein längeres Ringen gegeben. Der nun ausgehandelte Plan soll sicherheitspolitische Erfordernisse mit der Industriepolitik versöhnen. Bei dieser geht es unter anderem um starke bayerische Interessen.
Bundesregierung trifft letzte Entscheidung
Die Airbus-Rüstungssparte hat ihre Zentrale in Bayern, in Manching werden Eurofighter endmontiert. So oder so – auf der Zeitschiene wird erst eine künftige Bundesregierung die letzte Entscheidung treffen.
Politisch schwierig ist das Vorhaben aber auch wegen der «Sonderrolle» des Tornados: Das nukleare Abschreckungskonzept der Nato sieht vor, dass Verbündete im Kriegsfall Zugriff auf Atomwaffen der USA haben. Das heisst, sie müssen die Bomben ins Ziel tragen können.

Offiziell nie bestätigt, aber doch eine Art offenes Geheimnis: In Büchel in der Eifel sollen 20 thermonukleare B61-Gravitationsbomben der US-Streitkräfte lagern, die unter deutsche Tornados geklinkt werden können.
Bei einem Ersatz für den Panavia Tornado verwiesen Militärplaner zuletzt auf eine Notwendigkeit: Die Einsatzsicherheit muss mit zwei unterschiedlichen Maschinen garantieren werden können. Strategien sprechen von einem Zwei-Flottenkonzept.