Erste Resultate zum Corona-Impfstoff der Universität Oxford und AstraZeneca wurden in einem Fachjournal veröffentlicht. Der Stoff biete 70 Prozent Schutz.
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Impfdosen von AstraZeneca und der Oxford Universität. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Resultate zur Wirksamkeit des Impfstoffes von AstraZeneca wurden veröffentlicht.
  • Das Vakzin schützt zu rund 70 Prozent vor einer Erkrankung.
  • Nur drei der knapp 24'000 Teilnehmer entwickelten in drei Monaten schwere Nebenwirkungen.

Zum ersten Mal sind Resultate zur Wirksamkeit eines Covid-19-Impfstoffs in einer begutachteten Fachzeitschrift veröffentlicht worden. Das Vakzin AZD1222 sei sicher und biete nach zweier Dosen einen Schutz von etwa 70 Prozent gegen die Erkrankung. Das schreibt das Team um Andrew Pollard von der Universität Oxford im Fachblatt «The Lancet».

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Eine Ampulle mit Corona-Impfstoff, der von AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelt wurde. - dpa

Die vorläufigen Resultate bestätigen weitgehend die bisherigen Daten. Die Universität und der schwedische Pharmakonzern AstraZeneca hatten schon im November Daten vorgelegt.

Drei Personen mit eventuellen Nebenwirkungen

Bislang erwies sich die Impfung, die in Grossbritannien, Brasilien und Südafrika getestet wird, als sicher: Nur drei der knapp 24'000 Teilnehmer entwickelten im Zeitraum von zunächst 3,4 Monaten schwere Nebenwirkungen.

Bei diesen ist allerdings unklar, ob sie vom Impfstoff stammen. Einer der Teilnehmer zählt zur Kontrollgruppe, die die Covid-19-Impfung nicht erhalten hatte. Bei einem zweiten ist die Zugehörigkeit unklar. Alle drei seien genesen oder auf dem Weg der Besserung, hiess es.

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Eine Person erhält eine Impfung. (Archiv) - dpa

Die Daten zur Wirksamkeit beruhen nur auf Daten von 11'600 Probanden. Die Daten zur Sicherheit basieren auf Daten von knapp 24'000 Personen. Die bisherige Schutzwirkung hängt stark von der Dosis ab.

Von jenen 4440 Teilnehmern, die zwei volle Dosen bekommen hatten, erkrankten 27 an Covid-19. Das entspricht 0,5 Prozent. In der ähnlich grossen Kontrollgruppe waren es 71 (1,6 Prozent). Daraus errechnet sich ein Schutzeffekt von 62 Prozent.

Probanden unter 55 Jahren

Bei den Teilnehmern, die versehentlich eine halbe und beim zweiten Mal die volle Dosis bekamen, betrug der Schutz 90 Prozent: In der tatsächlich geimpften Gruppe erkrankten drei von knapp 1367 Menschen (0,2 Prozent). In der ähnlich grossen Kontrollgruppe waren es 30 (2,2 Prozent).

Allerdings war in diesem Teil der Impfung kein Teilnehmer älter als 55 Jahre. Und auch bei jenen Probanden, die zwei volle Dosen erhielten, lassen sich kaum Aussagen zu älteren Menschen treffen. Es erkrankten nur insgesamt fünf Menschen über 55 Jahren. Die Analysen in dieser Altersgruppe liefen noch weiter, schreiben die Forscher.

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AstraZeneca entwickelt seinen Corona-Impfstoff gemeinsam mit der Uni Oxford. - AFP

Bei Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2, die nicht zu einer Erkrankung führten, sieht die Impfbilanz schwächer aus: Wöchentliche Tests der Teilnehmer ergaben, dass sich 29 von rund 3300 geimpften Teilnehmern infizierten (0,9 Prozent). Das entspricht einer Schutzwirkung von 27 Prozent.

Zur Dauer des Schutzeffekts können die Forscher bislang noch keine Angaben machen. Der Impfstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Schimpansen-Erkältungsvirus. Der Stoff enthält Genmaterial eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt.

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