Österreicher wegen mehrfachem Missbrauch zu langer Haft verurteilt
In Österreich wurde ein 45-jähriger Lastwagenfahrer zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Er soll acht Kinder missbraucht haben.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Österreicher soll acht Kinder missbraucht haben.
- Dafür erhält er eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren.
- Die Kinder waren zwischen sieben und zehn Jahre alt.
Im Zusammenhang mit dem Missbrauchskomplex Münster ist in Österreich ein 45-Jähriger zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden. Der Lastwagenfahrer soll acht Kinder missbraucht haben.
Das Landgericht Klagenfurt verhängte gegen den Österreicher am Dienstag eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren. Dies teilt die Polizei in Münster am Donnerstag mit. Zudem ordnete das Gericht seine Einweisung in eine sogenannte Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher an.
Acht Kinder missbraucht
Das Gericht sah es demnach als erwiesen an, dass der heute 45-Jährige acht Kinder missbraucht hatte. Diese waren im Alter zwischen sieben und zehn Jahren. Die Taten habe er den Ermittlungen zufolge gefilmt und fotografiert, um sie in Chats zu verbreiten.

Anfang Dezember vergangenen Jahres wurde der Tatverdächtige festgenommen. Die Ermittler in Münster kamen dem Lastwagenfahrer durch die Auswertung von Chatverläufen auf die Spur. Diese wurden mit dem bereits im vergangenen Sommer verurteilten Hauptbeschuldigten geteilt. Der Prozess gegen einen ebenfalls im Dezember in Österreich festgenommenen, damals 24-jährigen Deutschen steht laut Polizei noch aus.
Missbrauchskomplex Münster
Die Fälle gehören zum Missbrauchskomplex Münster. Dieser wurde im Juni 2020 nach Ermittlungen in einer Gartenlaube in der nordrhein-westfälischen Stadt bekannt. Die Ermittler fanden dort umfangreiche kinderpornografische Videos und Fotos sowie Aufnahmetechnik. Diese hatte der als Haupttäter geltende Stiefvater eines immer wieder missbrauchten Jungen installiert.

Immer wieder liess er seinen Stiefsohn und andere Kinder durch Männer zum Teil über mehrere Tage missbrauchen. Wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs ermittelte die Polizei seitdem dutzende Tatverdächtige. Einige von ihnen wurden in erster Instanz bereits zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
Der Stiefvater soll für 14 Jahre ins Gefängnis, danach soll er in Sicherungsverwahrung. Wegen Beihilfe durch Unterlassen wurde zudem die Mutter des missbrauchten Jungen zu sieben Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Sie hatte gestanden, seit Herbst 2019 etwas von dem Missbrauch geahnt zu haben.