Ein Tiroler Bauer wurde nach einer tödlichen Kuh-Attacke 2014 teilweise schuldig gesprochen. Um kein Risiko einzugehen, sperrt ein Kollege nun seine Kuhweide.
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Ein Wanderer spaziert an einer Kuh-Herde vorbei. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2014 starb eine deutsche Touristin nach einer Kuh-Attacke auf einer Tiroler Alp.
  • Österreichs Oberster Gerichtshof hat diese Woche den Bauern teilweise schuldig gesprochen.
  • Angesichts dieses Urteils sperrt ein Rinderhalter nun den Weg durch seine Alp.

Kuhattacken sorgen nicht nur in Schweizer Bergen für Angst und Schrecken – auch in Österreich ergreifen Bauern nun drastische Massnahmen. So auf der steirischen Sommer-Alp im Bezirk Weiz (Ö). Bis zu 400 Menschen wandern an Sommertagen auf die Alp.

Ab sofort müssen Wanderer für einen Besuch des beliebten Jausen-Stützpunkts aber Umwege auf sich nehmen. Denn: Rinderhalter Hannes Willingshofer hat den Weg durch die Alp gesperrt.

Hintergrund ist eine tödliche Kuhattacke auf eine deutsche Touristin vor sechs Jahren in Tirol. Die 45-Jährige war damals mit ihrem Hund über die grünen Matten gewandert, als sie von der Herde angegriffen wurde. Nach jahrelangem Rechtsstreit urteilte Österreichs Oberster Gerichtshof vor einer Woche: Den Tiroler Bauern trifft teilweise die Schuld.

In einem letztinstanzlichen Urteil wurden dem Witwer 54'000 Euro zugesprochen, der Sohn der Frau soll 24'000 Euro erhalten. Dazu kommt eine monatliche Rente von 780 Euro. Dabei hatte das Ehepaar beim Spaziergang sogar Warntafeln ignoriert.

«Existenzbedrohende Strafe verhindern»

Nach dem existenzbedrohenden Urteil gegen seinen Tiroler Kollegen will Bauer Willingshofer kein Risiko eingehen. «Es tut mir für die Hüttenwirtin leid. Aber genau diese existenzbedrohende Strafe will und muss ich verhindern», sagte er gegenüber der «Kronen Zeitung».

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Kühe auf einer Alp in Österreich (Symbolbild) - keystone

Mithilfe von Elektrozäunen sollen Wanderer nun am Betreten seiner Alp mit rund 30 Tieren gehindert werden. Zu dieser Vorsichtsmassnahme habe ihn auch die Mutter-Kuhhaltung bewogen. «Kälbchen auf der Weide können den Beschützerinstinkt der Herde wecken», gab er zu bedenken.

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