Im Streit um die polnischen Justizreformen ergreift Viktor Orban Partei für Polen. Gegen das Land laufe in Europa «eine Hexenjagd».
Viktor Orban
Viktor Orban ist in Ungarn seit 2010 an der Macht. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der EU-Gipfel in Brüssel steht kurz bevor.
  • Dabei steht unter anderem der Streit um die polnischen Justizreformen im Zentrum.
  • Viktor Orban hat jetzt für Warschau Partei ergriffen.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat im Streit um die polnischen Justizreformen klar für Warschau Partei ergriffen.

«Gegen Polen läuft in Europa eine Hexenjagd», sagte der rechtsnationale Politiker am Donnerstag kurz vor Beginn des EU-Gipfels in Brüssel. «Die Wahrheit steht auf der Seite der Polen», fügte er hinzu.

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Ungarns Regierungschef Viktor Orban. - AFP/Archiv

Zu den Hauptthemen des zweitägigen Treffens gehören: der Streit über die polnischen Justizreformen und das jüngste Urteil des Verfassungsgerichts in Warschau. Dieses stellt polnisches Recht teils über EU-Recht.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen drohte dem mitteleuropäischen Land zuletzt mit Sanktionen. Auch Länder wie die Niederlande, Belgien und Luxemburg dringen auf einen harten Kurs. Kanzlerin Angela Merkel setzt hingegen auf Dialog.

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Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. (Archivbild) - dpa

Ungarn wiederum stehe fest an der Seite Polens, sagte Orban. Er führte weiter aus: Im Bereich von Kompetenzen, die die Mitgliedsländer nicht auf die EU übertragen haben, hätten die EU-Institutionen «nichts zu suchen».

In Wirklichkeit finde aber eine «schleichende Kompetenzerweiterung» zugunsten der Brüsseler Gremien statt, die es zu stoppen gelte. «Die Polen haben lediglich den Mut gefasst, diese Schlacht zu eröffnen», so Orban. «Unser Platz ist an ihrer Seite.»

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