Oppositioneller verliess Belarus nicht – wieder in Haft
Der belarussische Oppositionelle Nikolaj Statkewitsch ist nach seiner Weigerung, das Land zu verlassen, erneut inhaftiert worden.

Der freigelassene belarussische Oppositionelle Nikolaj Statkewitsch hat sich geweigert, das Land zu verlassen – nun ist er nach Medienberichten wieder in Haft. Der 69-jährige Ex-Präsidentschaftskandidat sei wieder in die Strafkolonie gebracht worden, in der er bislang inhaftiert war. Das berichtete das aus dem Exil agierende belarussische Portal «Nascha Niwa» unter Berufung auf informierte Quellen.
Nach Gesprächen mit einer US-Delegation hatte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko am Donnerstag 52 Gefangene freigelassen, die nach Litauen gebracht wurden. Statkewitsch weigerte sich allerdings, Belarus zu verlassen. Wie Videos zeigten, sass er stundenlang zwischen den Grenzkontrollstellen und konnte nicht überredet werden, nach Litauen überzuwechseln.
Mysteriöse Abführung an der Grenze
Abends sei er von maskierten Männern auf belarussischer Seite abgeführt worden, heisst es. Statkewitsch hatte 2010 versucht, gegen Lukaschenko zu kandidieren. Seitdem ist der Oppositionspolitiker zu mehreren Haftstrafen verurteilt worden.
Lukaschenko hat in den vergangenen Monaten immer wieder Gruppen von Häftlingen freigelassen, um sein Verhältnis zur Regierung von US-Präsident Donald Trump zu verbessern. Nach Einschätzung von Menschenrechtlern gibt es in Belarus (früher: Weissrussland) aber immer noch mehr als 1.000 politische Gefangene.