Eine Studie aus London lässt aufhorchen: Das für schwere Covid-Verläufe verantwortliche Covid Gen erhöht auch das Risiko, an Alzheimer zu erkranken.
Covid Gen
Das Gen für schweren Covid-Verlauf steigert auch das Demenzrisiko - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Demenz- und Corona-Patienten haben genetische Gemeinsamkeiten.
  • Dies zeigt eine Studie der University College London auf.
  • Im Fokus steht das «OAS1-Gen».

Bisher wurde der Zusammenhang zwischen Alzheimer und schweren sowie tödlichen Corona-Verläufen damit erklärt, dass Alzheimer-Patienten der älteren Risikogruppe angehören.

Nun fanden Wissenschaftler der University College London heraus, dass Alzheimer- und Corona-Patienten genetische Gemeinsamkeiten aufzeigen.

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Schweizer Forscher werden sich noch lange mit dem Coronavirus und der Pandemie beschäftigen. (Symbolbild) - pixabay

Ihre Forschungsergebnisse wurden in der medizinischen Fachzeitschrift «Brain» veröffentlicht.

Demnach äussere sich der genetische Zusammenhang in einer Veränderung im Gehirn. Diese lasse das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, erhöhen. Ausserdem habe der Patient dadurch eine grössere Chance, einen schweren Corona-Verlauf zu erleiden.

Covid Gen «OAS1-Gen»

Im Zentrum des Interesses steht dabei das «OAS1-Gen» – auch als Oligoadenylatsynthetase 1 bekannt. Das Gen ist für die körpereigene Abwehr verantwortlich. Dabei werden Entzündungsreaktionen im Gehirn gesteuert.

Falls dieses Gen nun nicht mehr korrekt arbeitet, erhöhen sich die Entzündungsreaktionen. Infolgedessen erhöht sich die Gefahr, eine Alzheimererkrankung zu erleiden. Nun haben die Wissenschaftler festgestellt, dass sich dieses Gen auch bei Corona-Patienten verändert. Folglich kommt es zu entzündlichen Veränderungen im Gehirn.

Wichtiger Schritt für Therapieansätze

Die Wissenschaftler betonten dabei, dass die Forschungsergebnisse für Therapieansätze gegen Corona und Alzheimer eingesetzt werden könnten.

Obwohl es noch weiteren Untersuchungen bedarf, werden die Ergebnisse als wichtiger Schritt angesehen. Denn mit den Befunden könnten Medikamente gegen beide Krankheiten entwickelt werden.

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