Der Ursprungsort der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl wurde von russischen Truppen erobert. Der Kontakt zu den Mitarbeitern ist stark eingeschränkt.
Nuklearkatastrophe von Tschernobyl
Stillgelegtes Atomkraftwerk nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die IAEA hat derzeit keinen Zugriff auf die Überwachungsgeräte in Tschernobyl.
  • Der Kontakt mit Mitarbeitenden vor Ort sei nur per E-Mail möglich.
  • Die russische Armee hat die Einrichtung vor rund zwei Wochen eingenommen.

Seitdem russische Truppen die Ruine am Unglücksort von Tschernobyl erobert haben, ist der Kontakt zum Personal massiv eingeschränkt. Die Atomruine um Tschernobyl wurde vor rund zwei Wochen von der russischen Armee besetzt. Dies wurde von einem Sprecher der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) in Wien mitgeteilt.

Nur noch E-Mail-Kontakt mit Mitarbeitern möglich

Die Datenfernübertragung der im Kernkraftwerk Tschernobyl installierten Überwachungssysteme sei ausgefallen: «Die Agentur prüft derzeit den Status der Überwachungssysteme an anderen Standorten in der Ukraine. In Kürze werden weitere Informationen zur Verfügung gestellt.»

IAEA
Die Flagge der Internationalen Atomenergie-Organisation, IAEA, weht am Eingang des Vienna International Center. - Keystone

Die Überwachungssysteme der IAEA sollen feststellen, ob nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl radioaktives Material entweicht. Nach IAEA-Angaben können die ukrainischen Behörden nur noch per E-Mail mit ihren Mitarbeitenden vor Ort kommunizieren.

1986 ereignete sich die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl

Im Kernkraftwerk Tschernobyl war es 1986 zu einem verheerenden Unfall gekommen. Hunderte Menschen starben und radioaktives Material breitete sich über ganz Europa aus. Das Kraftwerk ist seitdem stillgelegt, ein riesiger Schutzmantel soll den Austritt von Radioaktivität verhindern.

Die russische Armee hatte das Gelände im Norden der Ukraine am ersten Tag ihres Einmarschs erobert. Mehr als 200 technische Mitarbeiter und Wachleute sind seitdem auf dem Gelände eingeschlossen. Sie arbeiten nun schon 13 Tage am Stück.

«Die Situation des Personals verschlechtert sich», warnte die IAEA am Dienstag unter Berufung auf ukrainische Behörden. Normalerweise arbeiten mehr als 2000 Menschen in rotierenden Schichten in dem Sperrgebiet. Die Uno-Organisation forderte Russland auf, die Mitarbeitenden austauschen zu lassen, da Ruhezeiten für die Sicherheit der Anlage entscheidend seien.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Schweizer ArmeeTschernobylUkraine KriegKrieg