Ein Atomlabor in der ukrainischen Stadt Charkiw ist nach Angaben der IAEA getroffen worden. Die Behörde entwarnt aber: Es sei keine Strahlung ausgetreten.
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IAEA-Chef Mariano Grossi spricht an einer Pressekonferenz am 7. März über die Situation in der Ukraine. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Ukraine ist eine nukleare Forschungseinrichtung zerstört worden.
  • Dies berichtet die Internationale Atomenergiebehörde heute Montag.
  • Radioaktive Strahlung sei jedoch offenbar keine ausgetreten.

Eine nukleare Forschungseinrichtung in der Ukraine ist laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) offenbar zerstört worden. Das Physik- und Technologieinstitut in Charkiw und sein Neutronengenerator seien getroffen worden. Dies berichtete IAEA-Chef Rafael Grossi am Montag in Wien.

«Es ist keine Strahlung ausgetreten», sagte er bei einer Pressekonferenz. Zuvor hatte die ukrainische Atombehörde SNRIU berichtet, dass die russischen Streitkräfte das Institut am Sonntag beschossen hätten.

IAEA will Verhandlungen mit Russland und Ukraine

In der Einrichtung in der Millionenstadt Charkiw waren laut Grossi nur sehr geringe Mengen an Nuklearmaterial gelagert. Das zerstörte Gerät habe Neutronen für wissenschaftliche Zwecke erzeugt. Der Betrieb habe keine nuklearen Kettenreaktion umfasst.

Der Generaldirektor der IAEA drängte erneut auf Verhandlungen mit der Ukraine und Russland. Es brauche Sicherheitsgarantien für die vielen Atomkraftwerke und Nukleareinrichtungen in der Ukraine. «Wir sollten keine Zeit verlieren. Fast jeden Tag kommt es zu einem Vorfall.»

Saporischschja Ukraine Russland AKW
Gelände des Atomkraftwerks Saporischschja. Hier ist es zu einem Brand gekommen. Erhöhte Strahlung ist bislang nicht gemessen worden. - dpa

Bislang haben russische Truppen während ihrer Invasion Tschernobyl und das ukrainische AKW Saporischschja eingenommen. Während des russischen Vormarschs auf Saporischschja kam zu einem Brand in der Nähe der Reaktoren.

Laut jüngsten Angaben aus Kiew haben russische Streitkräfte die Kommunikation zwischen dem AKW und der ukrainischen Atomaufsichtsbehörde eingeschränkt. Ausserdem ist es in zwei Atomabfall-Anlagen zu Schäden ohne Strahlungsaustritt gekommen.

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