Nach 40 Jahren will die international nicht anerkannte Türkische Republik Nordzypern den Stadtteil Varosha in Famagusta wieder öffnen.
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Nach einem Treffen mit Recep Tayyip Erdogan will der Ministerpräsident von Nordzypern Ersin Tatar den Stadtteil Varosha in Famagusta teilweise wiederöffnen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ministerpräsident von Nordzypern gab die Teilöffnung von Varosha-Famagusta bekannt.
  • Der Stadtteil in Famagusta ist seit der türkischen Militärintervention nicht besiedelt.
  • Die Rückgabe des Viertels gilt als Schlüssel zur Lockerung des angespannten Verhältnisses.

Der Ministerpräsident der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern, Ersin Tatar, hat die teilweise Wiedereröffnung Stadtteils Varosha in Famagusta angekündigt. Am Donnerstag werde ein Küstenabschnitt für die Öffentlichkeit geöffnet. Dies sagte Tatar nach einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Dienstag. Varosha liege «unbestritten» auf dem Boden Nordzyperns.

Erdogan sagte: «Wir wissen, dass das vielen unangenehm sein wird.» Man sei geduldig gewesen, habe dafür aber keine Gegenleistung erhalten. Auch Erdogan betont, Varosha gehöre zu Nordzypern.

Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention geteilt. Im Norden gibt es die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Famagusta im Osten der Insel gilt als Sinnbild der Teilung.

Rückgabe des Viertels wird gefordert

Als die türkischen Panzer auf die Stadt vorrückten, verliessen rund 40'000 Bewohner des griechisch-zyprischen Stadtteils Varosha ihre Häuser. Seitdem gleicht das Areal einer Geisterstadt. Das Viertel ist unter türkischer Kontrolle, aber nicht besiedelt.

In der Lösung der Zypernfrage gilt die Rückgabe des Viertels als wichtigste Massnahme zur Förderung des Vertrauens zwischen den Volksgruppen.

Die Beziehungen zwischen Ankara und Athen sowie Nikosia sind wegen Erdgasvorkommen ohnehin angespannt. Zuletzt hatte es aber eine Entschärfung gegeben, unter anderem weil die Türkei ihr Bohrschiff «Yavuz» vor Zypern abgezogen hatte.

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