Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi hat weitergehende Sanktionen gegen die iranische Führung und den Unterdrückungsapparat gefordert. Die Menschen im Iran wollten, dass die Revolutionsgarden auf die Terrorliste kommen und sanktioniert werden, sagte Ebadi am Donnerstag in den ARD-«Tagesthemen». Konten von Religionsführer Ali Chamenei und seinen Gefolgsleuten müssten eingefroren werden. Die Menschen wollten, dass so gehandelt werde wie gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem Umfeld.
Shirin Ebadi bei einer Konferenz in Chicago.
Shirin Ebadi bei einer Konferenz in Chicago. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • In den aktuellen Massenprotesten im Iran sieht die im Exil lebende Friedensnobelpreisträgerin von 2003 eine neue Qualität.

Bei früheren Protesten sei es immer um vereinzelte Forderungen gegangen. Nun forderten die Menschen einen «Sturz dieses Regimes».

Auslöser der systemkritischen Massenproteste war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstossen haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Wladimir PutinAli ChameneiRegierungTodARD