Die bisherigen Naturschutzmassnahmen haben laut einer neuen Studie in Sachen Biodiversität in der Pflanzenwelt weniger bewirkt als erhofft. Vor allem Pflanzen mit spezialisierter Bestäubungsbiologie hätten von den Massnahmen kaum profitiert, teilte das Naturkundemuseum Stuttgart am Freitag mit.
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Schmetterling auf Distel - AFP/Archiv

Die in der Fachzeitschrift BMC Ecology and Evolution erschienene Publikation von Forschern der Universitäten Basel, Zürich und Bonn sowie des Naturkundemuseum Stuttgart relativiere damit die Ergebnisse vergangener Studien, heisst es in der Mitteilung weiter. Bisher sei die Forschung davon ausgegangen, dass das Artensterben in der Pflanzenwelt seit den 1990er-Jahren gestoppt oder sogar umgekehrt werden konnte.

Die Ergebnisse der neuen Studie zeigten indes, dass nur Neophyten und Generalisten unter den Pflanzenarten wieder zugenommen haben. Spezialisierte Pflanzen hingegen hätten kaum profitiert. Darunter fallen insbesondere Pflanzen, die auf spezialisierte Bestäuber wie Hummeln oder Schmetterlinge angepasst seien.

Die Erkenntnisse liessen sich ebenfalls auf Insekten übertragen, heisst es in der Mitteilung weiter. Vor allem Insektenarten mit spezialisiertem Brut- oder Fressverhalten - darunter viele langzüngige Arten - seien «drastisch» zurückgegangen.

Künftige Naturschutzmassnahmen sollten deshalb so ausgewählt werden, dass spezialisierte Pflanzen profitierten, schrieb das Naturkundemuseum weiter. Dann könnten sich spezialisierte, heimische Pflanzen und Insekten in Zukunft erholen.

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