Der neue UN-MenschenrechtskommissarVolker Türk hat sich besorgt über die Lage von Frauen in vielen Weltregionen geäussert.
Protest in Iran
Protest in Iran - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Türk verurteilt «Zunahme von Frauenfeindlichkeit» .

Türk beklagte am Mittwoch in Genf einen «echten Rückschlag» für die Frauenrechte in zahlreichen Ländern. Diese Entwicklung sei «sehr besorgniserregend». Es sei eine Zunahme von «Frauenfeindlichkeit und frauenfeindlichen Einstellungen» zu beobachten. Zur Lage in einzelnen Ländern äusserte sich Türk nicht.

Frauenrechte stehen derzeit unter anderem bei den Protesten im Iran im Fokus. Dort hatte der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei landesweite Empörung hervorgerufen und eine Protestwelle ausgelöst. Seit dem Beginn der Demonstrationen vor mehr als sechs Wochen wurden dutzende Menschen getötet.

Auch in Afghanistan dauern die Proteste von Frauen an, wenn auch in wesentlich geringerem Umfang. Die radikalislamischen Taliban hatten seit ihrer Rückkehr an die Macht im August 2021 die Rechte von afghanischen Frauen und Mädchen massiv eingeschränkt. So ist Mädchen fast im ganzen Land der Besuch weiterführender Schulen untersagt.

Türk wies zugleich darauf hin, dass die Rechte der Frauen auch im «globalen Norden» eingeschränkt würden. Im Juni hatte der Oberste Gerichtshof der USA in einer höchst umstrittenen Entscheidung das seit fast 50 Jahren geltende landesweite Recht auf Abtreibungen gekippt.

Türk hatte das Amt des UN-Menschenrechtskommissars vor zwei Wochen angetreten. Der Völkerrechtler folgte auf die Chilenin Michelle Bachelet. Türk ist seit 30 Jahren für die UNO tätig. Zuletzt hatte der 57-Jährige den Posten als stellvertretender Generalsekretär inne.

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