«Natürliches» Mineralwasser von Perrier könnte Label verlieren

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Frankreich,

Perrier steht unter Druck: Das Mineralwasser verliert sein Image als französische Ikone. Die Marke ist in einen Skandal um Verbrauchertäuschung verwickelt.

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«Natürliches» Mineralwasser von Perrier könnte Label verlieren. - Instagram @perrier

Seit 150 Jahren prägt Perrier die südfranzösische Gemeinde Vergèze. Die grüne Flasche gilt als Symbol der Region.

Doch nun droht der Marke der Verlust des Labels «Natürliches Mineralwasser», wie SRF berichtet. Der Grund: Perrier wurde mit Filtersystemen behandelt, die laut EU-Recht für natürliches Mineralwasser verboten sind.

Viele Familien von Produktion abhängig

Die Präfektur im Département Gard verlangt, dass Nestlé Waters, die Mutterfirma, das Filtersystem bis August entfernt. Andernfalls verliert Perrier das begehrte Label.

mineralwasser perrier
Nestlé ist der weltweit grösste Nahrungsmittelhersteller. - Keystone

Die Einwohner von Vergèze fürchten daher um Arbeitsplätze. Zudem leben viele Familien seit Generationen von der Perrier-Produktion.

Ein Rentner sagt, er mache sich Sorgen um die jungen Menschen, die in der Fabrik arbeiten, so SRF.

Grosses Aufsehen um Mineralwasser von Perrier

Eine Untersuchungskommission des französischen Senats bestätigt: Nestlé setzte bei Perrier Filter ein, die nicht erlaubt sind. Die Kommission spricht von Verbrauchertäuschung.

Das verkaufte Produkt entsprach nicht dem Etikett, berichtet die «Tagesschau». Laut dem Vorsitzenden des Ausschusses tranken Kunden kein natürliches Mineralwasser, sondern aufbereitetes Getränkewasser.

Kennst du die Marke?

Gesundheitlich bestand jedoch keine Gefahr, doch der Skandal betrifft auch andere Marken wie Vittel und Contrex. Die französische Regierung wusste zudem offenbar seit Jahren von den Praktiken, wie die «Welt» berichtet.

Perrier vor ungewisser Zukunft

Noch bis Anfang August darf Perrier als natürliches Mineralwasser abgefüllt werden. Die Entscheidung der Behörden könnte das Ende für die Traditionsmarke bedeuten.

Die Menschen in Vergèze blicken einer unsicheren Zukunft entgegen.

Kommentare

User #8481 (nicht angemeldet)

Das Wasser hat eh keine wirklich gute Qualität. Zudem steckt ein Konzern dahinter, der das Menschenrecht auf Wasser nicht anerkennt und es für sich zur Vermarktung beansprucht. Folgerichtig wechselte sein ehemaliger Chef Peter Brabeck-Letmathe nunmehr auch als Chef zum WEF - World Economic Forum. Wer solche Firmen unterstützt, indem er ihre Produkte kauft, ist selber schuld(ig).

Nicole

Perriere ist ein gutes Meineral, nur viel zu teuer. Da zahlt man zuviel für den Namen.

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