Zwischen 25. Oktober und 7. November findet das Nato-Manöver «Trident Juncture» mit rund 50'000 Soldaten statt. Es ist das grösste seit dem Kalten Krieg.
flugzeugträger
Der atomgetriebene Flugzeugträger USS Harry S. Truman fährt im Mittelmeer südlich von Sizilien. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Nato-Manöver «Trident Juncture» wurde abermals vergrössert.
  • Auch der US-Flugzeugträger «Harry S. Truman» wird an der Übung teilnehmen.

Die Nato hat ihr bevorstehendes Grossmanöver «Trident Juncture» in Norwegen nochmals ausgeweitet. An der grössten Übung der Militärallianz seit dem Kalten Krieg werde auch der US-Flugzeugträger «Harry S. Truman» teilnehmen, sagte US-Admiral James Foggo heute Dienstag im Nato-Hauptquartier in Brüssel. Damit steige die Zahl der teilnehmenden Soldaten um 5000 auf rund 50'000. Das Bündnis wies zurück, dass sich die Ende Oktober beginnende Übung gegen Russland richte.

«Trident Juncture 18» findet vom 25. Oktober bis zum 7. November statt. Simuliert wird der Angriff auf einen Verbündeten und die Anrufung der Beistandsklausel nach Artikel 5 des Nordatlantikvertrags. Das Manöver soll die Fähigkeit der Nato testen, schnell Truppen aus anderen Teilen Europas und aus Nordamerika zusammenzuziehen.

Bisher hatte das Bündnis von rund 45'000 Soldaten gesprochen. Die Zahl erhöht sich nun nochmals durch den US-Flugzeugträger und Begleitschiffe. Deutschland beteiligt sich laut Foggo mit rund 8500 Soldaten. Insgesamt wird das Bündnis etwa 150 Flugzeuge, 60 Schiffe und mehr als 10'000 Militärfahrzeuge einsetzen.

Partnerstaaten der Nato

Übungsgebiet sind Mittel- und Ost-Norwegen, «umgebende Gebiete im Nordatlantik und in der Ostsee, einschliesslich Island und dem Luftraum über Finnland und Schweden». Die beiden skandinavischen Länder gehören nicht der Nato an, sind aber Partnerstaaten der Militärallianz.

Die Nato hat seit dem Konflikt mit prorussischen Separatisten in der Ukraine und der Annexion der Krim durch Russland ihre Präsenz in Osteuropa massiv verstärkt. Gleichzeitig baute das Militärbündnis seine Reaktionsfähigkeit und die Möglichkeiten zur schnellen Truppenverlegung im Krisenfall aus.

Der für die Übung zuständige norwegische General Rune Jakobsen wies zurück, dass sich das Szenario gegen Russland richte. Das «Kerngebiet» der Übung befinde sich «1000 Kilometer von der russischen Grenze entfernt», sagte er. Einsätze der Luftwaffe fänden in 500 Kilometer Abstand statt. «Es sollte keinen Grund für die Russen geben, Angst zu bekommen», sagte der General.

Russland hatte im September mit «Wostok-2018» das grösste Manöver in seiner Geschichte abgehalten. An der Übung im Osten des Landes nahmen nach Angaben Moskaus fast 300'000 Soldaten, 36'000 Panzer und Militärfahrzeuge, tausend Flugzeuge und 80 Kriegsschiffe teil. Auch China und die Mongolei beteiligten sich.

Ad
Ad