Natacha Polony: Französische Journalistin ab Dienstag vor Gericht
Ab Mittwoch steht in Frankreich die Journalistin Natacha Polony vor Gericht wegen der Leugnung des Genozids in Rwanda.

Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich steht ab heute die Journalistin Natacha Polony vor Gericht.
- Sie wird angeklagt, den Genozid in Rwanda verleugnet zu haben.
- Dies ist in Frankreich gemäss Pressegesetz seit 2017 strafbar.
Seit 2017 verbietet das Pressefreiheitsgesetz in Frankreich die Leugnung oder Banalisierung von Genoziden. Das betrifft alle von Frankreich anerkannten Völkermorde, nicht nur der der Juden im Zweiten Weltkrieg. Nun kommt ein Fall, der in dem Land viel Aufsehen erregte, vor Gericht.
Angeklagt wird dabei die Journalistin Natacha Polony, Chefredaktorin der Zeitschrift «Marianne». In einer Radiosendung im Frühling 2018 sagte sie zum Genozid in Rwanda im Jahr 1994: «Es ist nötig, in dieser Angelegenheit beide Seiten zu sehen.» Es sei eine Situation gewesen, in der man nicht eindeutig zwischen Guten und Bösen hätte unterscheiden können.
Daraufhin hatte die Organisation Ibuka, die Opfer des rwandischen Genozids unterstützt, Klage eingereicht. Nun muss sich die Journalistin daher ab heute vor Gericht verantworten.