Nach Trump-Forderung: Moskau will kein Einfrieren der Front

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Russland lehnt den Vorschlag des US-Präsidenten Donald Trump ab und will die Kämpfe im Ukraine-Krieg nicht an der aktuellen Frontlinie stoppen.

Sergej Lawrow
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow betonte, dass ein sofortiger Waffenstillstand bedeuten würde, die Ursachen des Konflikts zu ignorieren. (Archivbild) - keystone

Anders als von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagen, will Russland die Kämpfe nicht an der aktuellen Frontlinie im Ukraine-Krieg einstellen. «Wenn man einfach so aufhört, bedeutet das, die Ursachen dieses Konflikts zu vergessen», sagte Aussenminister Sergej Lawrow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Es bedeute auch, «dass ein riesiger Teil der Ukraine unter Führung eines Nazi-Regimes bleibt», sagte der Minister. Die russische Propaganda behauptet immer wieder, dass es in der Ukraine eine rechtsgerichtete Regierung gebe. Der Sturz der Regierung in Kiew ist ein erklärtes Kriegsziel Moskaus.

Die Idee einer sofortigen Waffenruhe stehe ausserdem im Gegensatz zu den Vereinbarungen des russisch-amerikanischen Gipfels in Alaska, sagte Lawrow. Dort waren Trump und Kremlchef Wladimir Putin im August im Ringen um eine Friedenslösung für den Ukraine-Krieg zusammengekommen – allerdings ohne greifbare Ergebnisse.

Moskau fordert Maximalforderungen im Ukraine-Krieg

Moskau ist in seinem seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden Angriffskrieg bisher bei Maximalforderungen geblieben. Demnach soll die Ukraine auf einen Nato-Beitritt verzichten und neben der Halbinsel Krim auch die Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja vollständig abtreten. Putin betont immer wieder, dass diesmal eine umfassende Friedensvereinbarung ausgehandelt werden solle – parallel zu den andauernden Kämpfen.

US-Präsident Trump sagte zuletzt, Russland und die Ukraine sollten jeweils dort bleiben, wo sich ihre Truppen aktuell befänden, alles Weitere sei «sehr schwer auszuhandeln». Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stimmte zu, ergänzte aber: «Beide Seiten müssen stoppen, doch das ist eine Frage an Putin, denn wir haben den Krieg nicht begonnen.»

In einer Erklärung unterstützten Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, die Ukraine und andere Länder die Forderung, die aktuelle Frontlinie als Ausgangspunkt für Verhandlungen zu nehmen.

Kommentare

User #5682 (nicht angemeldet)

Ich hatte Trump mächtiger eingeschätzt. Hat sich die USA zurückgezogen, weil sie Angst haben zu verlieren und ist die Begründung nur vorgeschoben, dass Europa zuwenig in die Unterstützung investiert?

User #4673 (nicht angemeldet)

hat Trump den wirklich und wahrhaftig etwas anderes erwartet? Es ist doch klar, dass Putin die ganze Ukraine wieder zurück haben und damit, als er die Ukraine in den frühen 2000 Jahren in die Unabhängigkeit von Russland entliess, seinen Fehler wieder korrigieren will.

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