In Italien und Deutschland herrscht Trauer nach dem Tod mehrerer junger Urlauber in Südtirol. Ein Busfahrer berichtet, er hätte den Raser per Lichthupe gewarnt.
Einsatzkräfte der Carabinieri rekonstruieren am Unfallort den Hergang des Verkehrsunfalls. Foto: Lino Mirgeler/dpa
Einsatzkräfte der Carabinieri rekonstruieren am Unfallort den Hergang des Verkehrsunfalls. Foto: Lino Mirgeler/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Auto ist in Südtirol in eine deutsche Reisegruppe gefahren und hat 6 Menschen getötet.
  • Ein Busfahrer fuhr die Skiurlauber kurz davor zu ihrem Gasthof.
  • Wie der Fahrer berichtet, habe er den Raser noch per Lichthupe gewarnt.

Nach dem Tod von sechs jungen deutschen Skiurlaubern in Südtirol ermitteln die Behörden zu den Umständen des Unfalls und zur Geschwindigkeit des betrunkenen Fahrers.

Die jungen Deutschen feierten am Samstagabend noch beim Aprés-Skis im «Hexenkessel» und bestiegen danach einen Shuttlebus. Dieser fuhr sie zu ihrer Unterkunft in einem Gasthof. Wie der Busfahrer der «Bild» schildert, habe er die Skiurlauber vor dem Gasthof aussteigen lassen und «mich noch von dem Betreuer verabschiedet».

Unfall mit mehreren Toten in Südtirol
Die Bar «Hexenkessel» ist nach dem Tag des Unfalls geschlossen, mit einer Notiz an der Eingangstür. - dpa

Als er wieder losgefahren sei, sei ihm in der 50er-Zone ein Auto mit viel zu hoher Geschwindigkeit entgegen gerast. Er habe den Raser noch per Lichthupe gewarnt, doch es war zu spät.

«Ich habe dann im Rückspiegel gesehen, wie die Menschen umhergeflogen sind», erzählt der geschockte Busfahrer.

Eine Person schwebt noch in Lebensgefahr

Der Wagen des 27-jährigen Rasers war in der Nacht zum Sonntag in Luttach in die Touristengruppe gerast. Die Opfer im Alter um die 20 Jahre - drei Männer und drei Frauen - starben nach Polizeiangaben noch am Unfallort.

Elf Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. Einer von ihnen kämpfte im Krankenhaus in Innsbruck in Österreich ums Überleben.

Unfall mit sechs Toten in Südtirol
Blumen, Kerzen und Gedenkschmuck stehen und liegen am Ort des Unfalls und leuchten nach Sonnenuntergang. - dpa

Die Ermittler machten die Identität der Toten noch nicht offiziell bekannt. Die Leichen waren nach italienischen Behördenangaben ins Krankenhaus nach Bruneck gebracht worden. Für die Identifizierung sei auch die Mithilfe von Angehörigen nötig, die um Anreise gebeten wurden.

Todesraser wollte sich selbst umbringen

Der Fahrer des PS-starken Sportwagens war stark betrunken. Ein Polizeisprecher in Bozen sagte, ein Test habe mehr als 1,9 Promille ergeben. Der Mann stand unter Schock und wurde festgenommen. Weitere Angaben zum Fahrer, der in ein Krankenhaus kam, machte die Polizei in Bozen nicht.

Ihm wird unter anderem mehrfache Tötung im Strassenverkehr vorgeworfen. Italienische Medien hatten berichtet, der Mann aus der Region habe gesagt, sich umbringen zu wollen, als er von der hohen Zahl der Toten erfahren habe.

Laut Polizei waren die Toten 19, 20 und 22 Jahre alt. Die Feuerwehr gab die Altersspanne am Sonntag mit 20 bis 25 Jahren an.

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