Serbiens Präsident Aleksandar Vucic hat Angst, dass die Position seines Landes nach dem Tod von Alexej Nawalny schwieriger wird.
Aleksandar Vucic
Aleksandar Vucic, Präsident von Serbien, spricht während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesverteidigungsminister Pistorius. - keystone

Serbiens russlandfreundlicher Staatspräsident Aleksandar Vucic befürchtet, dass die Position seines Landes zum Kreml nach dem Tod des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny in Haft «schwieriger» werde. Das sagte Vucic am Sonntag dem serbischen Fernsehsender Prva.

Zugleich bekundete er, er sei «entsetzt» von der Nachricht, dass der 47-Jährige tot sei. Damit reagierte er zum ersten Mal darauf. Vorher war er von den Medien kritisiert worden, weil er bei der Münchner Sicherheitskonferenz der Witwe Nawalnys, Julija Nawalnaja, nach deren Rede nicht applaudiert hatte.

Die Haltung Serbiens zu Russland müsse nun im Kontext der Fortschritte Russlands in der Ukraine und des Ausgangs der US-Präsidentschaftswahlen gesehen werden, sagte Vucic weiter. Sanktionen gegen Russland lehnte er weiter ab.

Zu seinem Verhalten in München nach Nawalnajas Rede sagte Vucic, er habe nicht gewusst, wer die Rednerin sei, die vor ihrem Auftritt auf der Bühne sogar neben ihm im Saal gesessen sei. Er habe den Ausweis für Konferenzteilnehmer, den sie trug, nicht entziffern können. Videos, die serbische Medien veröffentlichten, belegen, dass Vucic nach Nawalnajas Rede zwar wie alle anderen Zuhörer von seinem Stuhl aufstand, aber nicht applaudierte.

Vucic' Politik schwankt zwischen Ost und West. Er pflegt ungeachtet des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gute Beziehungen zum Kreml, will aber auch sein Land in die EU führen.

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