Im mutmasslichen Entführungsfall um den kleinen Eitan wurde erstmals etwas entschieden. Der Junge bleibt für die Dauer der Verhandlung in Israel.
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Eitan überlebte als einziger das Seilbahnunglück am Lago Maggiore. - sda - Keystone/Vigili del Fuoco Firefighters/AP/-
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eitan (6) bleibt vorerst in Israel, hat das Familiengericht in Tel Aviv entschieden.
  • Im mutmasslichen Entführungsfall wird am 8. Oktober weiter verhandelt.
  • Bis mindestens dann bleibt der Überlebende der Seilbahnkatastrophe in Tel Aviv.

Im mutmasslichen Entführungsfall um den kleinen Eitan, den einzigen Überlebenden der Seilbahn-Katastrophe vom Lago Maggiore von Ende Mai, gibt es eine vorläufige Entscheidung: Der Sechsjährige bleibt bis zur Fortsetzung eines Verfahrens am Familiengericht in Tel Aviv am 8. Oktober in Israel.

Dies berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag unter Berufung auf die Anwälte seiner Tante Aya Biran-Nirko.

Verwandte teilen sich Zeit

Aus Justizkreisen hiess es laut Ansa, Eitan werde bis dahin die Hälfte der Zeit bei den Verwandten mütterlicherseits verbringen, die andere Hälfte bei der aus Italien angereisten Biran-Nirko.

Eine Justizsprecherin hatte zuvor bestätigt, dass eine erste Anhörung stattgefunden hatte. Sie sagte allerdings, da es eine Sitzung des Familiengerichts sei, könne sie keine weiteren Angaben machen.

Grossvater entführte Bub

Der Sechsjährige, der bei dem Unfall am Pfingstsonntag beide Eltern, den kleinen Bruder und zwei Urgrosseltern verloren hatte, war vor knapp zwei Wochen von seinem Grossvater mütterlicherseits heimlich und entgegen einer richterlichen Anordnung nach Israel geflogen worden.

Biran-Nirko sagte vor der Anhörung: «Ich möchte Eitan wieder heim holen. Ich bin sehr besorgt um ihn, ich will ihn so schnell wie möglich nach Hause bringen.»

Die Staatsanwaltschaft der italienischen Stadt Pavia ermittelt gegen den Grossvater wegen Kindesentführung. Eitans Grossmutter und laut Medienberichten auch ein weiterer Mann stehen ebenfalls unter Verdacht. Der Mann habe den Grossvater und den Bub in einem gemieteten Auto von Pavia in die Schweiz gefahren, von wo sie nach Tel Aviv flogen, schrieb die Tagezeitung «Corriere della Sera» am Sonntag.

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