Nachdem der Choreograph Marco Goecke eine Journalistin mit Hundekot beworfen hat, setzt nun auch das Niederländische Dans Theater die Zusammenarbeit aus.
Marco Goecke wird nicht weiter als Ballettdirektor der Staatsoper Hannover arbeiten.
Marco Goecke wird nicht weiter als Ballettdirektor der Staatsoper Hannover arbeiten. - Christophe Gateau/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mitte Februar bewarf der Choreograph Marco Goecke eine Journalistin mit Hundekot.
  • Die Staatsoper Hannover löste daraufhin den Vertrag mit Goecke auf.
  • Auch das Niederländische Dans Theater setzt die Zusammenarbeit mit Goecke nun aus.

Nach der Hundekot-Attacke auf eine deutsche Kritikerin hat auch das Niederländische Dans Theater (NDT) die Zusammenarbeit mit Choreograph Marco Goecke ausgesetzt. Das teilte die renommierte Gesellschaft am Donnerstagabend in Den Haag mit.

Zuvor hatten rund 50 niederländische Theater- und Tanzkritiker das NDT in einem offenen Brief kritisiert und ein deutliches Bekenntnis für die Pressefreiheit gefordert.

Goecke hatte Mitte Februar eine Kritikerin der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ) im Foyer der Staatsoper Hannover mit Hundekot beschmiert. Die Staatsoper löste daraufhin den Vertrag Goeckes als Ballettdirektor mit sofortiger Wirkung und im gegenseitigen Einvernehmen auf.

Goecke bewirft Journalistin wegen Kritken mit Kot

Anlass der Attacke war unter anderem eine negative Kritik auf die Choreografie von Goecke beim NDT «In The Dutch Mountains». Goecke war seit 2013 mit dem NDT verbunden. Er werde in der nächsten Spielzeit kein neues Werk produzieren, teilte das NDT mit. Die bisherigen Choreographien würden aber weiter aufgeführt.

Goecke hatte sich nach der Attacke zwar entschuldigt. Doch das sei eine «nicht ernstzunehmende Entschuldigung», kritisierten die niederländischen Journalisten, da er der angegriffenen Rezensentin selbst Vorwürfe gemacht habe. Die Tanzgesellschaft wurde kritisiert, weil sie sich nicht deutlich genug distanziert habe. Das NDT bedauerte nun, diesen Eindruck erweckt zu haben, und erklärte: «Auch das NDT betrachtet diesen Vorfall als einen Angriff auf die Pressefreiheit

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