Nach Bergunfall von Laura Dahlmeier: Wie häufig sind solche Fälle?
Nach einem Bergunfall versuchen Rettungskräfte, die Ex-Biathletin Laura Dahlmeier zu retten. Unglücke in den Bergen häuften sich zuletzt auch in Europa.

Laura Dahlmeier, ehemalige deutsche Biathletin und staatlich geprüfte Bergführerin, erlitt bei einer Expedition im pakistanischen Karakorum-Gebirge einen schweren Bergunfall. Ein Steinschlag traf sie auf etwa 5'700 Metern Höhe.
Aufgrund extremer Wetterbedingungen und Steinschlaggefahr konnte die Rettung laut der «Rheinieschen Post» erst jetzt wieder aufgenommen werden. Dieser Vorfall zeigt, wie gefährlich die alpine Bergwelt selbst für erfahrene Sportler sein kann.
Dahlmeiers Fall steht stellvertretend für viele Unfälle, die im Hochgebirge jedes Jahr passieren. Häufig mit ähnlichen Ursachen wie Steinschlag, Stürzen und plötzlichen Wetterumschwüngen.
Risiko Bergunfall: Österreich meldet Anstieg an Katastrophen
Im Jahr 2024 kam es in den österreichischen Bergen zu einem deutlichen Anstieg tödlicher Bergunfälle. Insgesamt starben laut der «Allgäuer Zeitung» 309 Menschen bei Bergsportarten und anderen Unfällen in den Bergen.

Das liegt über dem Zehn-Jahres-Durchschnitt von 284 Todesfällen und ist deutlich mehr als die 271 im Jahr zuvor. Die überwiegende Mehrheit der Opfer waren Männer (87 Prozent), während Frauen mit 13 Prozent deutlich seltener tödlich verunglückten.
Die meisten tödlichen Unfälle ereigneten sich beim Wandern und Bergsteigen, mit insgesamt 127 Todesfällen. Weitere Todesfälle gab es bei Pisten- und Skitourenunfällen sowie durch Suizide und Forstunfälle.
Italien beklagt viele Opfer innerhalb kurzer Zeit
In Italien kam es im Juli 2025 innerhalb der letzten vier Wochen zu mindestens 83 Bergtoten, davon fünf Vermisste. Das entspricht etwa drei Todesfälle täglich, wie «aplin.de» berichtet.
Die meisten Unfälle passierten beim Wandern, gefolgt von Bergsteigen, Mountainbiken und Fallschirmspringen. Besonders betroffen sind stark frequentierte Regionen wie Südtirol, Trentino und das Aostatal.
Die hohe Zahl wurde vom nationalen Berg- und Höhlenrettungsdienst vermerkt. Er meldet einen Anstieg der Einsätze um rund 20 Prozent gegenüber den Vorjahren.
Deutscher verunglückt am Salaruelkopf
In der Schweiz kam es am vergangenen Samstag zu einem Bergunfall, als ein 54-jähriger deutscher Bergsteiger im Rätikon verunglückte. Der Mann war zusammen mit vier weiteren Bergsteigern unterwegs.
Während des Abstiegs auf etwa 2'200 Metern Höhe stürzte er plötzlich einen steilen Abhang hinunter. Bei dem Unfall zog sich der Alpinist «all-in.de» zufolge mehrere Knochenbrüche sowie weitere schwere Verletzungen zu.

Nach der Erstversorgung durch seine Begleiter wurde er von einem Rettungshubschrauber geborgen, der ihn per Winde vom Unglücksort holte. Der Salaruelkopf zählt zu den anspruchsvolleren Bergen der Region und wird üblicherweise über den Nordgrat bestiegen.
Von Selbstüberschätzung bis Wettergewalt
Eine der Hauptursachen für tödliche Bergunfälle ist laut Experten die fehlende oder ungeeignete Ausrüstung und die Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Viele Menschen werden von der Schönheit der Alpen verleitet, zu anspruchsvolle Touren zu unternehmen.

Dabei informieren sie sich laut «alpin.de» nicht ausreichend über Wetter, Wegbeschaffenheit oder Gefahrensituationen. Die Folge? Bergunfall.
Wetterumstände wie Starkregen, Schnee und Sturm sind oft entscheidend für die Schwere eines Unfalls und erschweren auch Rettungsaktionen.