Anschlag

Nach Anschlag: Türkei übt Vergeltung in Syrien und Irak aus

Juli Rutsch
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Türkei,

Nach dem Anschlag in Ankara sieht die Türkei die PKK in der Verantwortung. Sie hat zu einem Vergeltungsschlag in Syrien und Irak ausgeholt.

Anschlag Ankara
Am Mittwoch sind bei dem Anschlag in Ankara mindestens fünf Menschen getötet worden. - sda - Keystone/AP/Ali Unal

Die Türkei hat auf den Anschlag in Ankara mit mindestens fünf Toten reagiert. Die türkische Luftwaffe führte Angriffe auf vermeintliche PKK-Stellungen im Irak und in Syrien durch.

Man habe 32 Ziele zerstört, zitiert das «ZDF» das türkische Verteidigungsministerium. Verteidigungsminister Yaşar Güler berichtete am Donnerstag von insgesamt 47 angegriffenen Zielen seit Mittwochabend.

Anschlag in Ankara
Türkische Sicherheitskräfte riegeln nach einem Anschlag in Ankara ein Gebiet ab. - Ali Unal/AP

Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» meldet, dass in Syrien Infrastruktureinrichtungen für Gas, Wasser und Strom getroffen wurden.

Terroristischer Anschlag in Ankara

Bei dem zuvor ausgeübten Terroranschlag am Mittwoch auf eines der bedeutendsten türkischen Rüstungsunternehmen waren mindestens fünf Menschen getötet. Weitere 22 Menschen wurden verletzt, berichtet «Der Spiegel».

Die beiden mutmasslichen Angreifer, darunter eine Frau, wurden ebenfalls getötet. Der Angriff ereignete sich während des Schichtwechsels am Haupttor des Unternehmensgeländes mit einer Explosion und mehreren Schüssen.

Die türkische Regierung machte umgehend die PKK für den Anschlag verantwortlich. Die kurdische Arbeiterpartei selbst hat sich bisher nicht zu dem Anschlag bekannt.

Hintergründe und Spekulationen

Der Anschlag ereignete sich in einer Zeit, in der sich möglicherweise ein neuer Friedensprozess mit der PKK abzeichnete. «Die Frankfurter Allgemeine Zeitung» berichtet von einem kürzlichen Besuch bei PKK-Führer Öcalan im Gefängnis.

Anschlag Ankara
Der türkische Innenminister Ali Yerlikaya spricht mit Journalisten. - Ali Unal/AP/dpa

Öcalans Neffe übermittelte eine Botschaft, die auf Verhandlungsbereitschaft hindeutete. Zudem hatte ein Verbündeter Erdoğans die mögliche Freilassung Öcalans angedeutet, sofern die PKK ihre Selbstauflösung ankündigen würde.

Politische Reaktionen

Die kurdische DEM-Partei äusserte sich laut «FAZ» vorsichtig zu den Ereignissen:

«Es ist bemerkenswert, dass ein solcher Angriff zu einem Zeitpunkt stattfindet, an dem die türkische Gesellschaft über Lösungen und Dialogmöglichkeiten diskutiert».

Die Regierung hat bisher nicht erläutert, was die PKK-Führung zur Selbstauflösung bewegen könnte. Es bleibt unklar, ob der Anschlag als Botschaft gegen einen möglichen Friedensprozess interpretiert werden kann.

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