«Na und?»: Star-Investor verteidigt Strähnchen-Mitarbeiterin

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Deutschland,

Ein Investor verteidigt die Strähnchen-Angestellte. Das Homeoffice biete genau eine bessere Vereinbarung von Arbeit und Leben.

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Milliardär und Investor Carsten Maschmeyer ist ein Verfechter des Homeoffice. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Angestellte im Homeoffice wird für einen Friseur-Termin kritisiert.
  • Ein Star-Investor verteidigt sie, sie habe wohl die Arbeit dann am Abend erledigt.
  • Leistung messe sich nicht an Arbeitszeit, sondern an Ergebnissen.

Das Homeoffice als «Freifahrtschein für private Termine»?

Darüber wird derzeit hitzig diskutiert. Auslöser ist ein Linkedin-Post des Unternehmers Kai Gunnar Hering. Er teilt ein Screenshot des Kalenders einer Mitarbeiterin, indem vier Stunden blockiert sind mit dem Eintrag: «Friseur Strähnchen machen.»

Unter dem Post gibt es Tausende Kommentare, nun äussert sich auch Star-Investor Carsten Maschmeyer in einem Gastbeitrag in der «Bild». Der Milliardär und Investor aus «Höhle der Löwen» nimmt die Angestellte in Schutz. «Eine Mitarbeiterin ist von 9 bis 13 Uhr beim Friseur – na und?», beginnt er seinen Beitrag.

Er argumentiert, dass genau das der Vorteil des Homeoffice sei: Man könne Arbeit und Privatleben besser vereinbaren. Und wenn die Angestellte am Abend, am Wochenende oder an einem anderen Tag die Arbeit nachholt, sei es «völlig egal». Die Friseur-Pause habe möglicherweise dazu geführt, dass sie konzentrierter, entspannter und produktiver gewesen sei.

Maschmeyer argumentiert mit Studien. Diese zeigten, dass Menschen im Homeoffice produktiver seien. Flexibilität führe zu mehr Motivation und Engagement. Im Büro gehe hingegen viel Zeit durch Smalltalk und Meetings verloren.

Investor: Kritiker leben im letzten Jahrhundert

Der Investor macht Unternehmer Kai Gunnar Hering und allen Homeoffice-Kritikern Vorwürfe: «Wer die Arbeit im Homeoffice als Einladung zur Faulheit sieht, hat die neue Arbeitsrealität nicht verstanden.»

Leistung messe sich an Ergebnissen und nicht an der Zeit, die man sichtbar im Büro verbringe. «Wer Arbeitsleistung rein in geleisteten Arbeitsstunden misst, lebt wirklich im letzten Jahrhundert.»

Arbeitest du im Homeoffice?

Kritiker des Homeoffice hätten auch kein Vertrauen in ihre Angestellten und dachten, Arbeit müsse mit physischer Kontrolle verbunden sein. Es werde auch reine Arbeitszeit mit Produktivität verwechselt.

Auch Kai Gunnar Hering hat sich erneut zum Fall gemeldet. Auf Linkedin entschuldigt er dafür, dass er einen Fehler gemacht habe: «Es heisst heute natürlich nicht mehr ‹Strähnchen›, sondern ‹Balayage›.»

Kommentare

User #6133 (nicht angemeldet)

Eine gesunde Mischung machts.

User #5789 (nicht angemeldet)

Na, der Maschmeier muss mir auch nicht alles nachplappern. Hab doch schon geschrieben, dass die Mitarbeiterin ihre Arbeit auch am Abend beendet haben könnte. Der Chef hat schliesslich nicht den ganzen Tagesplan zeigen können. Dreckele nennt man das.

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