N26: Trotz starkem Ertragswachstum hoher Verlust gemeldet

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Deutschland,

Im vergangenen Jahr musste die Smartphone-Bank N26 mit einer Wachstumsbegrenzung leben. Trotzdem liefen die Geschäfte erfreulich gut.

Kryptowährung
Der Gründer von N26 Valentin Stalf. - dpa/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2021 konnte die Smartphone-Bank N26 den Umsatz um mehr als 50 Prozent steigern.
  • Jedoch hatte das Start-up einen Verlust von 172,4 Millionen Euro.
  • Die Gründer zeigen sich dennoch als äusserst zufrieden.

Im vergangenen Jahr hat die Smartphone-Bank N26 den Umsatz um über 50 Prozent auf 182,4 Millionen steigern können. Am Dienstag teilten dies die N26-Mitbegründer Valentin Stalf und Finanzchef Jan Kemper auf einer Pressekonferenz mit.

Allerdings schoss das Berliner Start-up sein Geschäftsjahr 2021 mit einem Verlust von 172,4 Millionen Euro ab. Das sind 14,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Grund dafür sind die hohen Marketingausgaben, Aufwendungen für den gescheiterten Marktstart in den USA und andere Kosten.

Stalf und Kemper zeigten sich trotzdem über den Geschäftsverlauf äusserst zufrieden. «2021 haben wir unsere führende Position unter den europäischen Digitalbanken gefestigt», sagte Stalf. Auch für das laufende Jahr zeichne sich eine kräftige Steigerung der Erlöse ab, etwa in der Grössenordnung von 30 Prozent. «Wir verfolgen das Ziel, in den kommenden Jahren in Richtung Profitabilität zu gehen.»

N26 baut Kundenstamm aus

Der Umsatzzuwachs von N26 hätte höher ausfallen können, wenn sie nicht im Oktober eine Auflage der Finanzaufsicht Bafin kassiert hätte. Dabei wurde das Wachstum auf 50'000 Neukunden pro Monat limitiert. Ausserdem verhängte die Bafin eine Geldbusse von 4,25 Millionen Euro, weil N26 Geldwäscheverdachtsmeldungen verspätet bei der Aufsicht eingereicht hatte. Ferner setzte die Bafin einen Sonderbeauftragten ein, um die Umsetzung der Massnahmen zu überwachen.

Trotz der Auflagen der Bafin konnte N26 den Kundenstamm ausbauen. Die Zahl der registrierten Kunden stieg von 7 auf 8 Millionen. Mit knapp der Hälfte von ihnen (3,7 Millionen) erwirtschaftete das Start-up auch Umsätze. 2020 hatte N26 erst 3 Millionen umsatzrelevante Kunden.

Haupterlösquellen sind die Gebühren für Premium-Konten sowie die Umsatzbeteiligungen, wenn die Mastercard-Debitkarte von N26 zum Bezahlen eingesetzt wird. Wenn Kunden auf der kostenlosen Konten-Variante nur Geld parken und herkömmliche Überweisungen vornehmen, macht die Bank keinen Umsatz.

n26
Die deutsche Internetbank N26 hat 2021 ihren Umsatz um über 50 Prozent steigern können. - Christophe Gateau/dpa

Zufrieden zeigten sie sich mit der Entwicklung des Transaktionsvolumens, das in 2021 um 59 Prozent auf 80 Milliarden Euro anstieg. Dies sei auch ein Indiz dafür, dass immer mehr Kunden das Konto nicht nur ausprobierten, sondern als Hauptkonto einsetzten. Dadurch stiegen auch die Kundeneinlagen um 52 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro.

N26 will den Umsatz auch über neue Services steigern, etwa bei Kryptowährungen. Das Produkt sei programmiert. Es stehe aber die generelle Anordnung des europäischen Regulierers im Raum, wonach jegliche Kryptoprodukte noch einmal speziell zu überprüfen seien.

Da es keine einheitlichen Regeln in der EU gebe, müsse N26 auf die Anforderungen der jeweiligen Länder eingehen. Daran arbeite man nun.

Vertreten in fast ganz Europa

Die Berliner Neo-Bank ist neben Deutschland auch in Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowenien, der Slowakei und Spanien aktiv. Versuche, auch in Grossbritannien und den USA Fuss zu fassen, waren aber gescheitert.

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