Der Mann, der mutmasslich hinter dem folgenschweren Ibiza-Video steht, wurde befragt. Er sagt, er habe lediglich den FPÖ-Vorsitzenden Strache überführen wollen.
Heinz-Christian Strache, Österreichs ehemaliger Vizekanzler und FPÖ-Obmann, kündigt Anzeigen gegen drei Personen an. Foto: Roland Schlager/APA
Heinz-Christian Strache, Österreichs ehemaliger Vizekanzler und FPÖ-Obmann, kündigt Anzeigen gegen drei Personen an. Foto: Roland Schlager/APA - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Drahtzieher hinter dem Ibiza Video steht vor dem Untersuchungsausschuss in Wien.
  • Mit den Reaktionen, die es auf das Video gab, ist er nicht gänzlich zufrieden.

Rund zwei Jahre nach Bekanntwerden des folgenreichen Ibiza-Videos hat der mutmassliche Drahtzieher der Aktion vor dem Ibiza-Untersuchungsausschuss in Wien ausgesagt. Zum Auftakt betonte der Privatdetektiv am Donnerstag erneut, dass niemand anderes hinter dem Projekt steckte.

Auf eigene Faust gehandelt

«Es gab keine involvierten Nachrichtendienste, keinen Auftraggeber, keine Hinterleute.» Das Video sei der Versuch gewesen, den damaligen FPÖ-Vorsitzenden Heinz-Christian Strache zu entlarven.

Ein ehemaliger Leibwächter hatte zuvor den Parteichef angezeigt, weil dieser sehr üppig auf Kosten der FPÖ gelebt haben soll. Die Polizei sei der Anzeige aber nicht wirklich nachgegangen, so der Privatdetektiv.

Ziel höchstens teilweise erreicht

«Das Video hätte es nicht geben müssen», kritisierte der Sicherheits-Experte. Angesichts der Untätigkeit der Polizei sei es aber darum gegangen, die Vorwürfe anschaulich und bildlich zu dokumentieren. Das grundlegende Ziel, ein Schlaglicht auf politische Unsitten und Korruption in Österreich zu werfen, sei bestenfalls teilweise erreicht worden.

Die Politik befasse sich aus seiner Sicht nur widerwillig mit dem Thema, so der Privatdetektiv. Er habe vielmehr den Eindruck, dass er mundtot gemacht werden solle.

Der Privatdetektiv wurde kürzlich von Deutschland an Österreich ausgeliefert. Die österreichische Justiz ermittelt gegen ihn wegen Drogenhandels und Erpressung. Das im Mai 2019 veröffentlichte Video, auf dem Strache anfällig für Korruption wirkt, hatte zum Sturz der damaligen ÖVP-FPÖ-Regierung geführt. Strache weist die Vorwürfe zurück.

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