HC Strache stolpert in nächsten Skandal um seinen Wohnort

Ibiza-Video, Spesenaffäre und nun noch das: Ex-Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache rollt auf die nächste Krise zu.

Eigentlich will der geschasste FPÖ-Mann als Spitzenkandidat der Liste Team HC Strache an die Wien-Wahl im Oktober antreten. Doch nun ist ein Streit um seinen Wohnsitz entbrannt. Denn: Es wird bezweifelt, dass der Lebensmittelpunkt des 51-Jährigen tatsächlich im gemeldeten Hauptwohnsitz in Wien liegt. Oder ob er nicht vielmehr mit seiner Familie bei Klosterneubug in Niederösterreich haust.

Für eine Kandidatur bei der Wien-Wahl muss die jeweilige Person am Stichtag 14. Juli 2020 ihren Hauptwohnsitz und den Lebensmittelpunkt in der Bundeshauptstadt gehabt haben.

Dumm nur: Straches Mutter hatte angegeben, dass ihr Sohn «seit mindestens 19 Jahren» nicht mehr in der Landstrasser Wohnung in Wien wohne. Dies äusserte sie im Zuge der Casinos-Ermittlungen von 2019. Auch bei der Wohnungsdurchsuchung von Beamten wurde protokolliert, dass keinerlei persönliche Gegenstände Straches in der Wohnung gefunden wurden. Sein Wahlkampfteam dementiert dies nun.

Gegenüber «oe24» klärt auch HC Strache auf: «Ich bin in Wien geboren, Kindergarten, Schule, die ganze Ausbildung – ich wohne immer in Wien.» Aus Sicherheitsgründen würde er aber nicht jede Wohnung als Hauptwohnsitz anmelden.

Das Haus in Klosterneuenburg sei lediglich ein Nebenwohnsitz. Besonders während dem Wahlkampf sei er unter der Woche in Wien. Nur zwei Tage am Wochenende sei er jeweils bei seiner Familie in Klosterneuenburg.

Nun ist die Meldebehörde gefragt. Stellt sie fest, dass Straches Lebensmittelpunkt eigentlich in Klosterneuenburg ist, dürfte dies doppelt brisant für Strache werden. Denn dann ist nicht nur die Kandidatur zur Wien-Wahl nichtig. Auch dürfte er wegen verletzter Meldepflicht eine Verwaltungsstrafe von bis zu 2180 Euro (rund 2350 Franken) erhalten.