Der Drahtzieher des im Mai 2019 veröffentlichten Ibiza-Videos wurde von Deutschland nach Österreich ausgeliefert. Er wurde im Dezember 2020 erstmals verhaftet.
Ibiza-Affäre
Der Screenshot aus einem Video, das dem Nachrichtenmagazin «Spiegel» und der «Süddeutschen Zeitung» zugespielt und von diesen veröffentlicht wurde, zeigt Österreichs Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das «Ibiza-Video» führte 2019 zum Sturz der Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ.
  • Der Drahtzieher des Videos ist nun von Deutschland nach Österreich ausgeliefert worden.

Der mutmassliche Drahtzieher des «Ibiza-Videos» ist am Dienstag von Deutschland nach Österreich ausgeliefert worden. Nun werde ein Antrag auf Untersuchungshaft für den Mann gestellt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die Tageszeitung «Österreich» über den Transfer berichtet.

Die österreichische Justiz ermittelt gegen ihn wegen Erpressung und Drogenhandels. Der heute 40 Jahre alte Mann war mit europäischem Haftbefehl gesucht worden.

Mann wurde im Dezember 2020 festgenommen

Er wurde im Dezember 2020 in Berlin festgenommen. Am Montag hatte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe einen Eilantrag des Mannes gegen seine Auslieferung abgelehnt.

Das im Mai 2019 veröffentlichte Ibiza-Video führte zum Sturz der Regierung von konservativer ÖVP und rechter FPÖ. Auf den Aufnahmen, die heimlich auf der spanischen Insel gemacht wurden, wirkte der damalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache anfällig für Korruption.

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Der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache strebt bei den Wahlen in Wien ein politisches Comeback an. Er kämpft auch gegen die Freiheitliche Partei Österreichs. (Archivbild) - Keystone

Dem «Spiegel» und der «Süddeutschen Zeitung» sagte der Verdächtige im Januar: Das Video sei der Versuch gewesen, Strache Korruption und Untreue nachzuweisen. Für das Video selbst habe er kein Geld erhalten.

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