Moskau veröffentlicht Liste mit 50 getöteten ukrainischen Gefangenen
Nach dem Angriff auf ein Kriegsgefangenen-Lager in der Ostukraine hat Russland eine Liste mit den getöteten oder verletzten Insassen veröffentlicht.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Ostukraine wurde am Freitag ein Kriegsgefangenen-Lager angegriffen.
- Russland hat nun eine Liste mit Namen von 50 Toten und 73 Verletzten veröffentlicht.
Am gestrigen Freitag kam es in der Ostukraine zu einem Angriff auf ein Kriegsgefangenen-Lager. Nun hat das russische Verteidigungsministerium eine Liste mit Namen von 50 Toten und 73 Verletzten veröffentlicht.
Beim Angriff mit einem Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars sei der Grossteil der 193 Kriegsgefangenen in Oleniwka getötet oder verletzt worden. Dies teilte das Ministerium am Samstag mit. Zuvor war von mehr als 50 Toten die Rede.
Während Russland das ukrainische Militär dafür verantwortlich macht, betont Kiew, dass das Kriegsverbrechen auf das Konto Moskaus gehe. Die Vorwürfe und Angaben der beiden Kriegsparteien konnten bislang nicht von unabhängiger Seite überprüft werden.
Mit Stand Samstagmorgen seien 48 ukrainische Gefangene tot geborgen worden. Zwei weitere seien auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben, hiess es. Den Verletzten werde medizinische Hilfe zuteil. «Die gesamte politische, strafrechtliche und moralische Verantwortung für das Blutbad an den Ukrainern trägt persönlich Selenskyj, sein verbrecherisches Regime und Washington als Unterstützer», teilte das russische Verteidigungsministerium mit.
Selenskyj: «Absichtliches Kriegsverbrechen»
Zuvor hatte Staatschef Wolodymyr Selenskyj Russland als «Terrorstaat» bezeichnet und dem Land die Schuld an dem Verbrechen gegeben. Es handele sich um ein «absichtliches Kriegsverbrechen», für das es «Vergeltung» geben werde, sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. «Die Vereinten Nationen (UN) und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), die das Leben und die Gesundheit unserer Kriegsgefangenen garantieren sollten, müssen umgehend reagieren», forderte der Staatschef.

Unteressen gingen die Kämpfe in der Ukraine weiter. Der Generalstab in Kiew meldete eine Vielzahl von russischen Angriffen, darunter in den Gebieten Charkiw und Mykolajiw. Im Gebiet Donezk seien dem Feind schwere Verluste zugefügt worden, teilte der Generalstab mit.
Es seien innerhalb von 24 Stunden «170 Okkupanten» vernichtet worden. Im Gebiet Charkiw sei mit «Iskander»-Raketen ein Stützpunkt mit ukrainischen Nationalisten bombardiert worden. Dies bestätigten russische Streitkräfte in einem Lagebericht am Samstag.
Moskau spricht von Waffen-Vernichtung
In Moskau berichtete des russische Verteidigungsministerin von zahlreichen Schlägen gegen die ukrainischen Streitkräfte. Dabei seien auch vom Westen gelieferte Haubitzen, Drohnen und andere Waffen zerstört worden seien.
Bereits am 28. Juli sei auch ein «Bataillon der Präsidentenbrigade» vernichtet worden. Mehr als 140 Angehörige der Eliteeinheit starben demnach. Beim Schlag gegen eine Basis an einer Bahnstation in Pokrowsk seien auch rund 250 ukrainische Soldaten verletzt worden.