Moskau setzt auf Weiterentwicklung des Dialogs mit Vatikan
Russland setzt nach der Wahl von Papst Leo XIV. auf eine Weiterentwicklung des bestehenden Dialogs mit dem Vatikan – auch im Ukraine-Krieg.

Nach der Wahl von Papst Leo XIV. strebt Russland einen Ausbau des bisherigen Dialogs mit dem Vatikan an. «Wir schätzen die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Vatikan bei der Lösung einer Reihe von humanitären Fragen im Kontext des Konflikts in der Ukraine.» Dies teilte das russische Aussenministerium auf seiner Webseite mit.
Grundlage der Beziehungen sei die beiderseitige Verbundenheit zu «traditionellen geistig-moralischen Werten» sowie eine ähnliche Herangehensweise an Fragen der globalen Entwicklung und des Aufbaus einer gerechten Weltordnung, heisst es in dem Text.
Moskau-Rom-Beziehung: Eine Geschichte voller Spannungen
Die Beziehungen zwischen Moskau und dem Heiligen Stuhl basierten auf gegenseitiger Achtung und Unterstützung, betonte das Ministerium in dem Schreiben zur Ernennung des neuen Papstes. Leos Vorgänger Papst Franziskus hatte mehrfach einen Frieden in der Ukraine gefordert.
Internationale Kritik rief dabei seine Äusserung im März hervor, dass der Unterlegene – also die Ukraine – Mut haben müsse, zu verhandeln. Die Beziehungen zwischen Moskau und Rom gelten dabei als nicht immer reibungsfrei.
Jahrelang hat die russisch-orthodoxe Kirche den Katholiken Missionierungsversuche auf ihrem Einzugsgebiet vorgeworfen. 2016 gab es das erste Treffen zwischen dem Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kirill I, und dem Papst – damals Franziskus – überhaupt in der Geschichte.